Zwischen Düsseldorf und Monheim Autobahn A59 wird komplett erneuert

Langenfeld/Düsseldorf/Monheim · Die aktuellen Reparaturarbeiten geben einen Vorgeschmack auf eine jahrelange Großbaustelle. Ab 2023 soll der zwölf Kilometer lange Abschnitt zwischen Monheim und Düsseldorf-Süd von Grund auf saniert werden.

 Wegen der nächtlichen Reparaturarbeiten auf der A 59 sind in Höhe von Langenfeld und Monheim aktuell die Rastplätze nicht nutzbar, so dass dort nicht Lkw-Fahrer durch plötzliche Sperrungen überrascht werden.

Wegen der nächtlichen Reparaturarbeiten auf der A 59 sind in Höhe von Langenfeld und Monheim aktuell die Rastplätze nicht nutzbar, so dass dort nicht Lkw-Fahrer durch plötzliche Sperrungen überrascht werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die aktuellen nächtlichen Reparaturarbeiten auf der Autobahn A59 sind eine Art Schadensbegrenzung. Die alte Betonfahrbahn ist auf Dauer kaum mehr zu gebrauchen. Seit den 1970er-Jahren sei auf dem etwa zwölf Kilometer langen A59-Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Monheim und Düsseldorf-Süd „nicht mehr viel passiert“, räumt Sebastian Bauer vom Landesbetrieb Straßen-NRW ein. Die Strecke sei lediglich punktuell repariert und instandgesetzt worden – wie es gerade geschieht. Doch Bauer zufolge ist eine Kompletterneuerung beschlossene Sache. Die Entwurfsplanung für die ab 2023 geplante Sanierung sei jetzt fertig. „Die Gesamtkosten lassen sich noch nicht beziffern.“

Anders als bei der östlich an Langenfeld vorbeiführenden A3 ist laut Straßen-NRW bei dem Vorhaben an der A59 keine Verbreiterung der Trasse geplant. „Auch nach dieser grundhaften Instandsetzung wird es dort in beiden Richtungen bei zwei Fahrspuren plus Standstreifen bleiben“, sagt Bauer. Es gehe darum, den Abschnitt zukunftsfähig zu machen. Schließlich sei er als rechtsrheinische Verbindung zwischen A46 und A1 sowie über die A542-Verknüpfung zur A3 nicht nur regional von hoher Bedeutung. „Die alte Betonfahrbahn ist den heutigen Belastungen aber nicht mehr gewachsen.“

Im Schnitt passieren nach Angaben des Landesbetriebs täglich rund 50.000 Autos diese Strecke. Der Anteil des Schwerlastverkehrs liege bei knapp sechs Prozent. „Nicht nur die zunehmende Belastung durch den Kfz-Verkehr machen der alten Fahrbahn zu schaffen, sondern auch die heißen Sommer“, merkt Behördensprecher Bauer an. Letztes Jahr hatte sich die Fahrbahndecke der A59 im Juni und Juli gleich zweimal so gewölbt, dass sie in Höhe von Langenfeld und Monheim für Reparaturarbeiten teils gesperrt werden musste. Beton ist hitzeempfindlicher als Asphalt, der bei etwa 100 Grad aufgetragen wird. In der sommerlichen Gluthitze 2019 schob sich der Beton nach oben und drückte eine für Autos und vor allem Motorradfahrer gefährliche Falte in die Asphaltdecke.

Die Tage des betonierten Untergrunds sind also gezählt auf der A59, die nach einem begradigenden Austausch von Grundstücken seit 2006 die Stadtgrenze zwischen Langenfeld und Monheim bildet; mit Ausnahme des westlich der Autobahn gelegenen Wasserski-Geländes. Statt der Betonfahrbahn und der stabilisierenden Schichten darunter soll die erneuerte Strecke laut Straßen-NRW-Sprecher Bauer nun also aus Asphalt aufgebaut werden. „Er lässt sich schneller und kostengünstiger einbauen, erhärtet auch schneller als Beton und ist dadurch früher befahrbar.“ Zudem werde die Straßendecke im Vergleich zu heute  geräuschärmer. Die vorhandenen Lärmschutzwände aus Aluminiumkassetten  mit schallschluckendem Material sollen teils erneuert werden, zusätzliche seien nicht vorgesehen. Zudem werden auf der gesamten Strecke zwischen Düsseldorf-Süd und Monheim 18 Brückenbauwerke saniert.

Weil die Trasse der A59 in der auf vier bis fünf Jahre angesetzten Bauzeit nicht verbreitert wird,  gibt es  – anders als beim geplanten A3-Ausbau – kein aufwändiges Planfeststellungsverfahren. Die angrenzenden  Städte werden laut Bauer aber in den Abstimmungsprozess eingebunden. „Die notwendigen Sperrungen werden sich ja auf den Verkehr in den Städten auswirken.“

Nach Angaben des Langenfelder Planungsamtsleiters Stephan Anhalt gab es hierzu bereits Vorgespräche. „Wie die Monheimer Kollegen haben wir dargelegt, dass die beiden Anschlussstellen Richrath und Monheim auf keinen Fall gleichzeitig gesperrt sein dürfen.“ Entsprechende Umleitungen etwa über die Düsseldorfer Straße (L219) würden zu gegebener Zeit festgelegt.

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