Langenfeld Zweite Gesamtschule geplant

Langenfeld · Ab 2013 vierzügig und im Ganztag: Verwaltung, Parteien und Schulleiter stellten das mit Experten entwickelte Konzept vor. Bis 2015 sollen Gutenberg- und Metzmacher-Schule umgebaut werden. Eltern werden befragt.

 Bewährte Angebote von Felix-Metzmacher-Schule (l.) und Johann-Gutenberg-Schule (r.) wie etwa Handball-Projekt oder Berufsorientierung sollen in der 2015 dort konzentrierten Gesamtschule fortgeführt werden.

Bewährte Angebote von Felix-Metzmacher-Schule (l.) und Johann-Gutenberg-Schule (r.) wie etwa Handball-Projekt oder Berufsorientierung sollen in der 2015 dort konzentrierten Gesamtschule fortgeführt werden.

Foto: rm-

Schon im Sommer 2013 soll in Langenfeld eine zweite Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe an den Start gehen. Darauf haben sich Stadtpolitiker, Verwaltungsspitze und Schulleiter in einer mit auswärtigen Experten besetzten Arbeitsgruppe verständigt. "Das wird ein in NRW einzigartiges Leuchtturmprojekt", befand Bürgermeister Frank Schneider, als er gestern mit weiteren Beteiligten das Konzept vorstellte.

Bis 2015 sollen die Gebäude von Johann-Gutenberg-Realschule und Felix-Metzmacher-Hauptschule durch Teilabriss und Erweiterungen für rund sechs Millionen Euro umgebaut werden. Am 28. Juni werden die Parteien, die gestern bereits allesamt Zustimmung signalisierten, das Vorhaben auf den Weg bringen. Letzte Hürden sind eine für Anfang September geplante Befragung von Eltern aller Langenfelder Dritt- und Viertklässler über die von ihnen bevorzugte weiterführende Schulform und als Formalie die Genehmigung durch die Bezirksregierung.

SPD und Grüne hatten sich in Anbetracht der regelmäßig von der Bettine-von-Arnim-Schule abgewiesenen Kinder bereits seit Jahren für eine zweite Langenfelder Gesamtschule stark gemacht, für dieses Ansinnen allerdings keine Ratsmehrheit bekommen.

Mit den Stimmen von CDU und FDP kam immerhin die Grundsatzdiskussion über die weitere Entwicklung der Langenfelder Schulen unter dem Blickwinkel rückläufiger Schülerzahlen in Gang. In der genannten Arbeitsgruppe verständigten sich alle Seiten auf die neue Gesamtschule am Standort Fröbel-/Metzmacherstraße.

"Wir wollten keine Schule von der Stange, sondern bei einer Neugründung die Chance nutzen, von den Besten zu lernen", begründete Schulreferatsleiterin Ute Piegeler das für 30 000 Euro eingekaufte Mitwirken von fünf auswärtigen Erziehungswissenschaftlern und Bildungsexperten.

Die neue Gesamtschule soll: Kinder und Jugendliche vierzügig im Ganztagsbetrieb unterrichten; Begabte ebenso individuell fördern wie Lernschwache; außerdem Schwerpunkte auf MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), Kommunikation und Design sowie Internationalität (über Fremdsprachen hinaus beispielsweise die chinesischen oder indischen Umgangsformen vermitteln) legen.

Schulakademie für alle

Zudem soll laut Piegeler unter der Bezeichnung "Schulakademie" ein Weiterbildungsangebot für Lehrer sämtlicher Langenfelder Schulen eingerichtet werden. Als Bildungsnetzwerk sollen hiervon auch Eltern, Schüler und Wirtschaftsbetriebe profitieren. Wie die Politiker aller Parteien äußerten sich bei der gestrigen Präsentation des Vorhabens auch die Leiter aller weiterführenden Schulen hierzu positiv.

Bereits im August 2013 sollen die ersten Fünftklässler der vierzügigen Gesamtschule unterrichtet werden, erläuterte Fachbereichsleiter Ulrich Moenen. In den ersten beiden Jahren allerdings im Gebäude der bereits auslaufenden Käthe-Kollwitz-Schule am Fahlerweg, das bekanntlich für vier Millionen Euro in eine Kindertagesstätte umgewandelt werden soll. Nach Abschluss des mit rund sechs Millionen Euro veranschlagten Umbaus wird die neue Gesamtschule dann an der Fröbel-/Metzmacherstraße konzentriert.

(RP/rl)
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