Viele Berufspendler lassen ihr Auto am S-Bahnhof stehen und steigen in die S 6 Richtung Düsseldorf oder Köln um. So ist das Parkplatz-Angebot an Werktagen sehr knapp. Ende September hatten die Stadtpolitiker auf der Grundlage eines vom Aachener Ingenieurbüro BSV erstellten Gutachtens beschlossen, die Zahl der 352 Auto-Stellplätze um etwa 100 zu erhöhen und zudem weitere abschließbare Fahrrad-Boxen aufzustellen. Wie der städtische Verkehrsplaner Wolfgang Honskamp gestern auf Anfrage der RP sagte, ist das Konzept jetzt fertig. "Wir stimmen die Planung gerade ab, so dass die hierfür notwendigen Grundstücke erworben werden können."

Nach Honskamps Angaben sollen 98 zusätzliche Stellplätze jenseits der Unterführung Knipprather Straße angelegt werden. "Wir wollen sie U-förmig direkt hinter dem Umspannwerk neben dem Weg zum Gartencenter anordnen. Wir hoffen, dass sie gut angenommen werden, obwohl der Weg von dort zum Bahnsteig etwas weiter ist."

Im Verkehrsausschuss hatte BSV-Gutachter Alexander Göbbels anhand von Zählergebnissen auf das für Berufspendler unzureichende Angebot hingewiesen. An den erfassten Werktagen seien der große (204 Stellplätze) und der kleine (122) Parkplatz ebenso vollständig belegt gewesen wie der jenseits der Gleise Am Galgendriesch (26) gelegene. Etwa 50 Autos seien außerhalb der markierten Flächen abgestellt worden; etwa in Kurven. Der Gutachter nannte den Bedarf von etwa 100 zusätzlichen Plätzen, regte auch das Legalisieren einiger der von Wildparkern genutzten Flächen an. Letzteres ist nach Honskamps Worten bereits geschehen. So seien etwa in der Fahrgasse nahe des Lanxess-Parkhauses durch Straßenmarkierungen weitere Stellplätze geschaffen worden.

Der genannte Parkplatz für 98 zusätzliche Autos wird Honskamp zufolge in diesem Jahr wohl noch nicht gebaut. Die im Fachausschuss veranschlagte Summe von etwa 250 000 Euro sei im Haushalt 2013 nicht vorgesehen.

Auch die von Gutachter Göbbels empfohlenen zusätzlichen Fahrrad-Boxen werden laut Honskamp frühestens 2014 aufgestellt werden. Heute stehen Am Galgendriesch 110 solcher abschließbaren und zu mietenden Fahrrad-Boxen. Göbbels erkannte weiteren Bedarf: "Die Leute sind zunehmend mit teureren Rädern unterwegs, etwa auch mit Elektroantrieb." Und die sollten sicher vor Diebstahl oder Beschädigung verwahrt sein.

Bis Ende März sollen nach Honskamps Angaben 56 zusätzliche solcher aus einem staatlichen Sonderprogramm finanzierten Radgaragen beantragt werden. Zudem soll nach dem Beschluss der Stadtpolitiker geprüft werden, ob solche Metallboxen auch in der Nähe des Berghausener S-Bahnhofs platziert werden könnten, wo abgestellte Räder häufig gestohlen oder auch mutwillig beschädigt werden. Oben auf der Brücke hält dies Honskamp für ausgeschlossen. Die Gefahr, dass Randalierer solch eine Box auf die Bahngleise wuchten könnten, sei zu groß. In Betracht komme indes ein Standort an der Blumenstraße.