Langenfeld/Monheim Zur Sonnenfinsternis - nur mit Brille

Langenfeld/Monheim · Eine Sonnenfinsternis ist ein besonderes Naturschauspiel, für Erwachsene wie für Kinder.

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Foto: Hertgen, Nico

An der Erich Kästner-Schule (EKS) und an der Christopherus-Schule in Langenfeld bereiten sich Lehrerinnen und Grundschüler auf das Ereignis vor. "Wir haben sogar mehr als 300 Schutzbrillen bestellt - viel mehr, als wir Schüler haben, damit auch Eltern und Geschwisterkinder eine Brille bekommen können", erklärt Vera Saemmer-Schultz, Schulleiterin der Christopherus-Schule. Preis: ein Euro pro Stück. "Einer aus dem ersten Schuljahr gab seinen Euro ab ,für den Weltuntergang'", erzählt die Schulleiterin der EKS Liane Neuhaus. "Da haben wir gedacht, wir sollten den Kindern vorher erklären, was eine Sonnenfinsternis ist."

Das will auch die Christopherus-Schule. Dort sollen die Klassenlehrerinnen oder die Fachlehrerin für Sachunterricht das Thema aufgreifen. "Den Kleineren kann man das im ersten und zweiten Schuljahr mit kleinen Texten und Bildern erklären. Die Größeren aus der dritten und vierten Klasse können das auf Internetseiten, die für Kinder gestaltet sind, recherchieren", sagt Saemmer-Schultz.

Ähnlich ist es an der Kästner-Schule. Für die Erstklässler gibt es einen Informationsfilm und Erklärungen am Whiteboard. Die Kinder in der dritten und vierten Klasse werden im Sachunterricht das Thema "Licht und Schatten" besprechen und mit einer starken Lampe, einem kleinen Ball und einem großen Ball den Schatten nachstellen, den der Mond auf die Erde wirft. Im Kunstunterricht können die Kinder mit Kratzbildern und mit Wasserfarben das Naturphänomen darstellen, und in Deutsch sollen die Schüler nach der Sonnenfinsternis beschreiben, was sie gesehen haben.

Beide Schulen haben auch an die Kinder gedacht, die keine Brille gekauft haben. An der Christopherus-Schule wird eine Lehrerin mit ihnen in den Computerraum gehen, um dort die Sonnenfinsternis im Internet zu verfolgen. Ein ähnliches Angebot wird es an der Nachbarschule geben.

Die anderen gehen mit ihren Brillen mit den Lehrerinnen auf den Schulhof. "Ich kann mich erinnern, 1999 haben wir an meiner damaligen Schule in Solingen alle auf dem Schulhof gestanden", erzählt Saemmer-Schultz: "Das war ganz toll!"

Ausgerüstet mit den Schutzbrillen hat sich auch die Anton-Schwarz-Hauptschule in Monheim. "Zum Höhepunkt der Sonnenfinsternis zwischen 10.30 und 10.45 Uhr wollen wir - Schüler wie Lehrer - auf jeden Fall auf dem Schulhof stehen", sagt Martin Paeslack, der kommissarische Leiter der Schule. Wie die anderen Himmelsgucker auch hoffen sie nun auf einen möglichst wolkenfreien Himmel. - Eine Sonnenfinsternis ist ein Naturschauspiel, das für die Betrachter nicht ohne Risiko ist. In einem umfangreichen Schreiben warnt die Bezirksregierung: "Ein Blick in die Sonne kann die Netzhaut in kürzester Zeit so schädigen, dass das Sehvermögen bleibend eingeschränkt wird oder sogar vollends verlorengeht." Manche Grundschulen nehmen diese Warnungen sehr ernst. Christiane Gierke, Leiterin der Hildener Grundschule am Elbsee: "Der Aufwand, dafür zu sorgen, dass alle Schutzbrillen haben und auch tragen, wäre zu groß. Deshalb wird das bei uns kein Großereignis."

(dgn)
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