Monheim Zur Gänseliesel gehört ein Lächeln

Monheim · Bettina Klädtke von den Altstadtfrauen gibt Tipps für ein leicht und schnell herzustellendes Kostüm.

 Bettina Klädtke zeigt, was zu einem Gänselieselkostüm gehört. Und das ist vor allem eins: ein strahlendes Lächeln.

Bettina Klädtke zeigt, was zu einem Gänselieselkostüm gehört. Und das ist vor allem eins: ein strahlendes Lächeln.

Foto: Ralph Matzerath

Noch drei Wochen bis zum Höhepunkt der tollen Tage, dem Rosenmontagszug. Wer noch überlegt, in welche Rolle er in dieser Session schlüpfen könnte und wer kein Kostüm von der Stange möchte, sondern eines mit Heimatflair, dem empfiehlt Bettina Klädtkevon den Altstadtfrauen die Gänseliesel. Sie liegt nicht nur im Trend, weil sie im neuen Stadtlogo wieder stärker hervortreten soll und dabei deutlich verjüngt wurde. Im Herbst sorgte die Sympathieträgerin so für einen Schlagabtausch im Rat. "Und sie wird jetzt 400 Jahre alt und sieht nach wie vor bezaubernd aus", findet Klädtke. So erinnert das Sessionsmotto "Zick 400 Johr iss janz gewiss - dat Jeschwätz von Nohdeel is" an die Legende vom Spielmann, der vor 400 Jahren geigend den Rhein überquert haben soll. Hier kommt ihr Kostümvorschlag:

Gesamteindruck "Traditionell trägt die Gänseliesel einen grünen langen Rock, dekoriert mit Gänsen, die eine rote Schleife um den Hals tragen. Dazu ein weißes Oberteil mit roter Weste." Das wichtigste Accessoire der Gänseliesel ist ihr bezauberndes Lächeln, sagt Klädtke, die selber schon einmal den weiblichen Part des Traditionspaares besetzt hat. "Wer auf der Prunksitzung das Strahlen und Funkeln in den Augen von Gänseliesel Alina nach der Befreiung ihres Spielmanns (er wurde von der Prinzengarde als vermeintlicher Hexenmeister gefangen genommen) gesehen hat, weiß was ich meine! Also: immer lächeln!" Knallroter Lippenstift sei dabei sicher auch hilfreich.

Frisur Die Haarfarbe sei mal als blond definiert worden, "aber nach 400 Jahren ist die Haarfarbe nicht mehr ganz so relevant", meint Klädtke. Um das nötige ländliche Flair zu vermitteln, empfiehlt sie, die Haare entweder in Zöpfe zu flechten oder hochzustecken. Als Schmuck könnte man ein paar Gänseblümchen ins Haar stecken, die gibt es im Bastelladen. Außerdem könnte man die Zöpfe mit roten Schleifen verzieren - passend zu den Gänsen.

Kleidung Klädtke setzt auf eine pragmatische Lösung: "Ein weißes Oberteil hat wohl jeder im Schrank." Eine rote Weste könnte sich im heimischen Kostümfundus finden lassen, ansonsten müsste man sie beim Händler erwerben. Ein Pin des Gänselieschens auf die Bluse - sie werden jährlich neu gebastelt und von den Gänselieschen auf Veranstaltungen verkauft - und fertig ist das Oberteil! Der Rock müsse nicht um jeden Preis grün sein, meint Klädtke. Die Stadt Monheim etwa hat sich auf Blau festgelegt. Um sich unverwechselbar als Gänsemagd erkennen zu geben, muss man nun doch etwas Handarbeit leisten. Im Bastelladen weißes Moosgummi kaufen, eine Gänsevorlage aus dem Internet runterladen, ausschneiden und gegebenenfalls mit schwarzem Edding Flügel und Auge malen. Die Schnäbel sollten sich mit orangefarbenem Moosgummi vom Untergrund absetzen. Zuletzt noch aus rotem Material die Schleifchen um den Hals drapieren. Sechs Gänse dürften ihrer Ansicht nach reichen, um das Thema der Verkleidung deutlich zu machen.

Nette Begleitung Das Kostüm komplett machen würde sicher auch ein Spielmann, sagt Klädtke und wiederholt den Hinweis auf das wirkungsvollste Accessoire: "Und das Lächeln nicht vergessen!"

(RP)
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