Monheim Zum Angeln brauchen Jungs Geduld

Monheim · Bei den Monheimer Angeltagen lernen Jungen, wie Köderfische und richtig dicke Hechte gefangen werden.

 Peter Enke (r.) erklärt Leif (m.) wie ein Köderfisch aussieht und wie er sinnvoll eingesetzt wird.

Peter Enke (r.) erklärt Leif (m.) wie ein Köderfisch aussieht und wie er sinnvoll eingesetzt wird.

Foto: RALPH MATZERATH

Jemand trägt einen Eimer vorbei, in dem kleine silberne Fische schwimmen. Manuel (13) erklärt: "Das sind Ukeleien, die habe ich letztes Mal gefangen und werde sie nun als Köderfische für Hechte einsetzten." Mit zwölf anderen Jungs fischt Manuel bei den Jugendangeltagen in verschiedenen heimischen Gewässern.

An diesem Tag tummelt sich die Gruppe am Baggerloch des Angelsportvereins Früh-Auf Baumberg. Links um den See verläuft ein Weg mit kleinen Abzweigungen, die zu Angelplätzen am Gewässer führen. Rechts sind vereinzelt Seerosen im Wasser verteilt. Der See ist von verschiedenen Pflanzen umgeben, so dass nur von den extra angelegten Angelplätzen aus Zugang zum Wasser möglich ist. Oberhalb des Gewässers steht auf einer Wiese das Vereinshaus. Die Jugendlichen haben ihre Stühle und Angelrouten aufgestellt. Ein sehr idyllisches Bild.

Leif (8) genießt diese Urlaubsbeschäftigung in vollen Zügen. "Schön beim Angeln ist es, einfach mal zu sitzen und von den Eltern weg zu sein." Zum Angeln ist er durch seinen Vater gekommen. Er verbringt jeden Vatertag zusammen mit ihm und dessen Kollegen gemütlich mit einer Angelroute in der Hand.

Christian (12) ist auch zufrieden: "Hier mitzumachen, hat sich sehr gelohnt." Rubens (11) ist zum zweiten Mal dabei. Seine Mutter, Eva Sankewitz (44), ist wie er begeistert, angelt aber nur gelegentlich. "Das muss man mal gemacht haben. Die Ruhe und die Spannung sind einfach toll."

Trotz des Spaßes am Angeln scheint das Still-Sitzen bei einer aufgedrehten Gruppe Jugendlicher nicht immer recht zu funktionieren. Peter Enke (71), zweiter Vorsitzende der Monheimer Angelfreunde betreut die Gruppe. "Die Ruhe und die Geduld sind das größte Problem für die jungen Anfänger. Auch am Ufer sollte nicht unnötig viel gelaufen werden. Das hören die Fische."

Deswegen hat jeder einen Klappstuhl und einen zugeteilten Angelplatz. Nachdem die Zelte aufgebaut sind, die Angelplätze verlost wurden und das Mittagessen verschlungen ist, geht es wieder an die Angelrouten.

An den letzten drei Tagen wird gecampt. Zwei bis drei Leute pro Zelt und abends nach dem Grillen wieder an die Angelroute, um die nachtaktiven Fische abzupassen, das ist die Devise.

In den beiden Wochen zuvor hat die jung Gruppe Seen in Krefeld, Moers und Baumberg, den Rhein und die Dhünn befischt.

Diejenigen, die am erfolgreichsten geangelt haben, bekommen ihre Leistung mit einen Preis anerkannt.

"Angeln ist nicht so einfach, wie man meint. Das ist nicht nur sitzen und Fische aus dem Wasser ziehen. Um welche zu fangen, benötigt man gewisse Kenntnisse über die Fische und die Gewässer", erklärt Rolf Horsten (66). Der Vorsitzende der Monheimer Angelfreunde gibt der Gruppe viele Tipps. Zum Erlangen dieser Kenntnisse wird ein Fischereischein benötigt.

Für Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren gilt das noch nicht. Sie können ohne Prüfung den Jugendfischereischein erhalten, der sie zum Angeln mit einem Inhaber eines Fischereischeines berechtigt. Dieser wird auch für die Jugendangeltage benötigt.

Willkommen sind dabei alle, die ihre Fähigkeiten verbessern wollen, aber auch Neueinsteiger. Das Projekt läuft seit 2000. Auch fürs nächste Jahr ist eine Wiederholung der Monheimer Angeltage geplant.

(RP)
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