Monheim Ziel: Ganztag für 70 Prozent der Schüler

Monheim · Die Stadt Monheim stellt den Schulen zusätzlich ein Bildungsbudget von 5000 Euro pro Gruppe zur Verfügung.

 Nur an wenigen Schulen ist in der ersten Ferienwoche der Osterferien Betrieb, wie an der Leo-Lionnie-Schule. Das städtische Jugendamt hat die Trägerschaft der Ogata zum 31. Juli 2014 gekündigt.

Nur an wenigen Schulen ist in der ersten Ferienwoche der Osterferien Betrieb, wie an der Leo-Lionnie-Schule. Das städtische Jugendamt hat die Trägerschaft der Ogata zum 31. Juli 2014 gekündigt.

Foto: Matzerath

Gratis-Betreuung am Nachmittag - manche hatten befürchtet, die neue Beitragsfreiheit bei den Offenen Ganztagsschulen würde die Nachfrage nach Plätzen kräftig ankurbeln. Dies hat sich jedoch zumindest im aktuellen Anmeldeverfahren bislang nicht bewahrheitet. Nur an der Hermann-Gmeiner-Schule wurden zehn Schüler für den Ganztag nachgemeldet. Dennoch will die Stadt die Versorgungsqutoe in den kommenden zwei Jahren auf 70 Prozent ausbauen. Sie orientiert sich dabei an Studien, wonach zwei Drittel aller Eltern einen Betreuungsplatz wünschen. Aktuell beträgt die Versorgungsquote mit 725 Plätzen 49 Prozent. Da die Schülerzahlen weniger stark gesunken sind, als im Schulentwicklungsplan angenommen, liegt das Ausbauziel bei 950 Plätzen.

Auch qualitativ soll die Ogata verbessert werden. Bisher flossen die Gelder, die die Schulen für nicht besetzte Lehrerstellen erhielten, in die Finanzierung der Ogata. Diese Mittel für insgesamt 3,6 Lehrerstellen will die Stadt nun als Zuschuss gewähren, so dass die Schulen wieder über die Lehrerstellenanteile verfügen können, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Diese verbesserte Stellenstruktur soll künftig für die Schnittstelle zwischen Schule und Ogata genutzt werden, damit mehr Zeit für Übergabegespräche und Besprechungen bleibt. Die Stadt muss die 210000 Euro refinanzieren.

Außerdem will die Stadt jeder Ogata-Gruppe im Schuljahr ein zusätzliches Bildungsbudget von 5000 Euro zur Verfügung stellen. Es kann zur gemeinsamen Weiterbildung von Erzieherinnen und Lehrern, aber auch für besserer Bildungs- , Kreativ- und Sportangebote eingesetzt werden. An einigen Schulen werden diese Mittel auch für Lernangebote über die Hausaufgabenhilfe hinaus, für heilpädagogische Angebote und Verhaltenstrainings genutzt werden. Pro Schuljahr wendet die Stadt dafür 177 500 Euro auf. Auch wenn sie grundsätzlich an der Vorgabe festhalten will, auf eine Schulraumerweiterung zu verzichten und die Klassen flexibel einsetzbar zu möblieren, zeichnet sich schon jetzt ab, dass dies nicht durchzuhalten ist.

Schon beschlossen ist der Anbau eines Speisraums an die Hermann-Gmeiner-Schule. Die Schule plant nicht nur die Einrichtung einer Ganztagsklasse zum nächsten Schuljahr, sie will sich auch mehr im Bereich Sport profilieren. (Ausbau Ogata: 2014/15 und 2015/16, je eine halbe Gruppe)

Die Schule am Lerchenweg, die zum Schuljahr 2014/15 zwei vollständige Ganztagszüge haben wird, würde gerne einen dritten einrichten, stößt dabei aber auf den Widerstand der Eltern, die für ihre Kinder eine Halbtagsbeschulung wünschen. Auch die Armin-Maiwald-Schule plant, ab dem Schuljahr 2015/16 für einen Zug den rythmisierten Ganztag einzuführen (Ausbau Ogata: eine weitere Gruppe). Anfang des Jahres wurde zwar der Neubau in Betrieb genommen, dennoch meldet die Schule in Hinblick auf die Kooperation mit der Musikschule (MoMo) und die Anforderungen der Inklusion weiteren Raumbedarf an, der durch Um- oder Anbauten geschaffen werden muss. Dies gilt auch für die Astrid-Lindgren- (Ausbau Ogata: 2014/15 und 2015/16: je ein halbe Gruppe) und die Lotten-Schule (2015/6: eine halbe Gruppe). Deshalb sollen diese Schulen gemeinsam mit der Musikschule ein Raumbelegungskonzept erarbeiten. Auch der Neubau an der Winrich-von-Kniprode-Schule soll - über das bisherige Raumprogramm hinaus - eine zusätzliche Raumreserve für den Ganztag bieten (Ausbau: Ogata, Schuljahr 2014/15: eine weitere Gruppe). "In Zusammenhang mit einem etwaigen Ausbau des Ganztags wollen wir dann auch die Grundsanierung der Lottenschule angehen, die ist als nächste dran", sagt Michael Lobe, Leiter des Bereichs Liegenschaften.

(RP)
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