Langenfeld/Monheim Zahl der Asylbewerber steigt weiter an

Langenfeld/Monheim · In Langenfeld sind zurzeit 187 Flüchtlinge untergebracht, in Monheim 145. Mazedonier dominieren.

 Die Iranerin Nasim Tschegeni (28) hat ein Zimmer im Langenfelder Übergangsheim am Winkelsweg. Deutsch lernt sie bei der Volkshochschule.

Die Iranerin Nasim Tschegeni (28) hat ein Zimmer im Langenfelder Übergangsheim am Winkelsweg. Deutsch lernt sie bei der Volkshochschule.

Foto: rm-

Das Christuskreuz an der Wand ihres Wohn- und Schlafraums zeigt es an: Nasim Tschegeni (28) ist gläubige Christin. Weil die Sportlehrerin wegen ihrer Religion im Iran diskriminiert wurde, hat sie ihr Heimatland vor acht Monaten verlassen. Als Asylbewerberin wohnt sie im Langenfelder Übergangsheim am Winkelsweg. "Ich hoffe, dass ich einen Pass bekomme, damit ich in Deutschland arbeiten und mir eine eigene Wohnung suchen kann", sagt die 28-Jährige. Darauf hofft für sich auch Ahmad Siadatsalhi (57), der ebenfalls aus dem Iran stammt und nach eigenen Worten die Heimat vor zwei Jahren aus politischen Gründen verlassen hat. Insgesamt 187 Asylbewerber sind zurzeit in Langenfeld untergebracht, sagt Holger Hammer aus dem städtischen Sozialreferat. Die Zahl sei im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Im Januar 2013 gab es insgesamt 159 Flüchtlinge, im August 2012 waren es 97.

Eine ähnliche Entwicklung beschrieb für Monheim Ordnungsamtsleiter Hans-Peter Anstatt. "Ende Dezember wohnten in Monheim 145 Asylbewerber." Zum Vergleich: Im September waren es 126. Aus dem Kontingent von 5000 Kriegsflüchtlingen aus Syrien, zu deren Aufnahme sich die Bundesregierung unlängst bereit erklärt hatte, sind nach Anstatts Angaben bislang keine Asylbewerber nach Monheim gekommen. Die meisten der vom Ausländeramt des Kreises neu Zugewiesenen stammten aus Mazedonien und Serbien. Diese beiden Staaten dominieren laut Anstatt auch bei den Herkunftsländern der 145 Flüchtlinge: 57 stammen aus Mazedonien, 28 aus Serbien und 15 aus der Türkei.

In den Monheimer Übergangsheimen an der Rhenaniastraße und an der Niederstraße geht es wegen der höheren Belegung eng zu, es besteht obendrein erheblicher Sanierungsbedarf. Nach dem Ratsbeschluss vom Oktober soll an der Niederstraße demnächst ein Neubau errichtet werden. Frei werdende Wohnungen im bestehenden Gebäude an der Niederstraße sollen dann saniert, der Standort Rhenaniastraße aufgegeben werden. Die Zahl von zurzeit 198 Plätzen bei Vollbelegung ist nach Anstatts Worten "ein eher theoretischer Wert". Schließlich sollten Bewohner teils nach Geschlechtern, teils auch nach ihrer Volkszugehörigkeit getrennt voneinander untergebracht werden. "Für eine weitgehend konfliktfreie Unterbringung wären 155 Plätze das oberste Limit." Diese Grenze sei nun mit 145 fast erreicht.

Mehr Kapazitäten gibt es noch in Langenfeld. Nach Hammers Angaben werden von den 187 Asylbewerbern 51 am Winkelsweg beherbergt, wo die Belegungsgrenze laut Erster Beigeordneter Marion Prell bei 70, maximal 105 ("Dann ist das Haus aber bis an die Oberkante zu") gilt. 106 weitere Flüchtlinge wohnen an der Kölner Straße (Normalbelegung bis zu 140/Maximalzahl 165) und 30 in angemieteten Wohnungen. "Das machen wir zum Beispiel, um Familien nicht auseinander zu reißen, nachdem nur ein einzelnes Mitglied den Anerkennungsstatus erlangt hat." Auch in Langenfeld dominieren Hammer zufolge Asylbewerber aus Mazedonien und Serbien, nur zwei stammen aus Syrien.

(RP)
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