Langenfeld Wo Jecke leuchten und trommeln

Langenfeld · Der Lichterzug lockte wieder tausende Besucher nach Reusrath. Die Berghausener feierten ihren 22. Zug.

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Foto: Matzerath Ralph

So viel Aufwand für einen einzigen Auftritt beim Lichterzug in Reusrath: Für die Imbacher Karnevalsfreunde aus Bergisch Neukirchen ist das eine Herzensangelegenheit. Denn nirgendwo gäbe es einen so charmanten Zug, wie den zur Abendzeit in Langenfelds südlichstem Stadtteil, sagten sie. "Wir waren schon in Hitdorf und Opladen dabei. Aber jetzt sind wir nur noch hier", erklärte die Truppe begeistert. Die Nachbarschaftsgemeinschaft war direkt aus dem Märchen "Aladins Wunderlampe" entsprungen. Ein Trüppchen orientalischer Kalifen mit Turbanen und einem Wägelchen, auf dem die goldene Wunderlampe blitzte und funkelte wie aus 1001er Nacht.

Dieser zwölfte Karnevalszug im Dunkeln lockte wieder mal Tausende an den Straßenrand und erfüllte den sonst so ruhigen, ländlichen Ortsteil mit funkelnden Lichtwesen, Karnevalsschlagern und Sambaklängen. Zum Glück war der Sonntagabend einigermaßen trocken und mild.

Neben dem Prinzenpaar, Jungschützen und Pfadfindern, dem Hitdorfer Geselligkeitsverein sowie den Mitgliedern des Rüsrother Carnevals Comitees auf ihren selbst gebauten Wagen, waren es vor allem die Fußgruppen, die dem Lichterzug seine besondere Atmosphäre gaben. Die Mitglieder des Verbundes für Psychosoziale Dienstleistungen leuchteten in mit Neonfarbe veredelten Maler-Overalls. Sie zogen einen Bollerwagen mit Wurfmaterial hinter sich her. "Bei uns stehen die Kinder im Vordergrund. Wir haben eine Menge kleine Geschenke für sie im Gepäck", sagte ein Gruppenmitglied. Dass Kölner den Weg nach Reusrath finden, spricht für die Besonderheit der Veranstaltung. Im Zug marschierten bunt schillernde Portugiesen aus Köln mit ihrer Samba-Trommel-Combo Allegria Axe mit, die ein bisschen lateinamerikanisches Flair verbreitete. Ein leuchtendes Beispiel für fantasievolle Kostüme mit großem Effekt boten auch die 17 Sterntaler der Familie Güldenmeister mit Sternenkranz und weißen Flattergewänden. "Wir sind 17 Geschwister und finden es toll, hier mal als Großfamilie aufzutreten", sagte die Sprecherin der zauberhaften Gemeinschaft, die für diesen Auftritt fast alle Familienmitglieder aus dem Umland zusammengetrommelt hatten.

Ebenfalls ländlich, aber ganz anders ging es beim Berghausener Zug zu. Prinzenführerin Stephanie Reuter hat sich zum Motor des Dorflebens entwickelt. "Karneval seit 22 Jahr - feiert Berches wunderbar": So lautet das Motto in Berghausen und die Besucher bestaunen 26 Gruppen. Geworfen haben die Jecken auch jetzt wieder Obst, Kartoffeln und Kohlsorten. Die Zuschauer haben dafür gleich Plastiktüten mitgebracht. Spaß hatten vor allem die Kleinen: Der Kindergarten St. Paulus war mit einer Gruppe Piraten im Zug unterwegs. Das Jugendtanzcorps Rheinsternchen tanzte bei jedem Halt. Und Anja Wallner hatte eine Trommlergruppe mit seltenen Instrumenten zusammengestellt. Mit dabei: Das Bercheser Dreigestirn geizte nicht mit Kamellen.

(ik)
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