Langenfeld „Wir suchen händeringend Bereiter“

Langenfeld · Der neue Vorstand des Pferdesportverbandes Rheinland sieht die Landesreitschule aber im Hinblick auf Lehrpferde gut aufgestellt.

 Der neue PSVR-Geschäftsführer André Kolmann würde sich freuen, wenn die Rheinischen Meisterschaften – das Aushängeschild des Verbandes – künftig mehr Besucher hätten. Möglicherweise wirken die Eintrittsgelder als Barriere.

Der neue PSVR-Geschäftsführer André Kolmann würde sich freuen, wenn die Rheinischen Meisterschaften – das Aushängeschild des Verbandes – künftig mehr Besucher hätten. Möglicherweise wirken die Eintrittsgelder als Barriere.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

André Kolmann (52) ist seit dem 1. Februar der neue geschäftsführende Vorstand des Pferdesportverbandes Rheinland, dem Träger der Landes-Reit- und Fahrschule. Das ehemalige Präsidiumsmitglied des PSVR setzte sich im Auswahlverfahren gegen elf Mitbewerber durch und legte zum 31. Januar dieses Amt nieder. Zu der Bewerbung veranlasste ihn die Möglichkeit, dieses Aushängeschild des Verbandes, die Landesreitschule, durch diese Vorstandstätigkeit beeinflussen und begleiten zu können.

Wie steht es aktuell um die Landesreitschule? Ihr Vorgänger Rolf-Peter Fuß sprach zuletzt, im Sommer 2017, davon, dass man wenig Einstaller habe. Gab und gibt es Bemühungen, die Stallgassen wieder zu füllen?

Kolmann Das ist so, die Lage hat sich gebessert. Mein Vorgänger hatte die Boxenmieten geringfügig gesenkt. Ob das der Schlüssel war, kann ich nicht sagen. Wir können Interessenten ja eine attraktive Anlage bieten. Wir werben aber auch nicht, um nicht den Mitbewerbern in der Region Konkurrenz zu machen.

In diesem Zusammenhang war ja eine dritte Halle geplant. Wie geht es damit voran?

Kolmann Mittlerweile ist der Bauantrag genehmigt. Jetzt müssen wir prüfen, ob das Bedürfnis noch da ist. Wir sind noch in der Findungsphase, ob wir das, was wir geplant haben, auch brauchen. Genehmigt ist ein Stahldach auf einer Stahlkonstruktion, ein sehr voluminöses Ding, mit einem recht großen Kostenrahmen von 200.000 Euro. Wir fragen uns, ob wir das auch günstiger haben können?

Die Landesreitschule hat in den vergangenen Jahren einige Mitarbeiter verloren, dazu kam ein langwieriger Krankheitsfall, so dass zur Durchführung der Lehrgänge zusätzliche Honorarkräfte herangezogen werden mussten. Ist daran gedacht, mehr Personal einzustellen?

Kolmann: Ja, wir kämpfen mit einem erheblichen Krankenstand, im Jahresdurchschnitt fehlten uns anderthalb Mitarbeiter. Wir suchen händeringend nach Stallhelfern und einem Bereiter. Die Bewerbungen flattern jetzt ins Haus, sind aber nicht üppig gesät. Die Aufgabe des Bereiters wäre, neben dem Beritt auch bei der Unterrichtserteilung und den Lehrgängen mitzuhelfen.

Die Landesreitschule legt natürlich Wert auf überdurchschnittlich gute Ausbildungsabsolventen. Gibt es Mindestvoraussetzungen, die die Bewerber für den Pferdewirt, Schwerpunkt Reiten, erfüllen müssen?

Kolmann Es ist generell schwer, geeignete Azubis zu finden. Die gibt es nicht gerade wie Sand am Meer. Die Bewerber sollten sich schon mindestens auf einem guten A-(Anfänger) Niveau in Dressur und Springen bewegen, also an Turnieren teilgenommen und das Reitabzeichen 4 gemacht haben. Man kann ja niemandem in drei Jahren das Reiten beibringen. Beim Berufsreiterinformationstag, der kürzlich hier stattfand, haben wir diesbezüglich eine neue Situation erlebt: Da haben sich die Ausbilder geradezu auf die Kandidaten gestürzt und auch mit Angeboten nicht gegeizt. Wir brauchen den reiterlichen Nachwuchs, sonst sterben wir aus.

Ist es angesichts steigender Preise schwierig, gesunde und gut ausgebildete Pferde für den Lehrgangsbetrieb anzuschaffen?

Kolmann Mein Vorgänger hat noch einiges beschafft. Wir sind in Hinblick auf die Schulpferde gut aufgestellt – bis zur Klasse M. Wir sind lediglich auf der Suche nach einem guten Therapiepferd, wir haben derzeit ein schweres Warmblut in der Erprobung, das vielleicht die speziellen Anforderungen erfüllt.

Ist die Dürre 2018 jetzt im Winter ein Problem für den Unterhalt der Pferde?

Kolmann: Man bezahlt derzeit für Heu exorbitante Preise. Deshalb mussten wir auch die Pensionspreise wieder geringfügig erhöhen.

Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie für die Landesreitschule ?

Kolmann: Ich wünsche mir, dass unsere Aushängeveranstaltung, die Rheinischen Meisterschaften, mehr Publikum bekommt. Denn dann würden auch mehr Aussteller kommen. Wahrscheinlich müssten wir bei den Eintrittspreisen Zugeständnisse machen.

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