Langenfeld/Monheim Wer will, bekommt einen Kitaplatz

Langenfeld/Monheim · Insgesamt stehen genügend U3-Plätze zur Verfügung. Eine Garantie für den Wunschplatz der Eltern gibt es aber nicht.

 Die Kindertagesstätte am Möncherderweg ist vor einem halben Jahr eröffnet worden. Die "Superkita" verbessert seither das Angebot in Langenfeld.

Die Kindertagesstätte am Möncherderweg ist vor einem halben Jahr eröffnet worden. Die "Superkita" verbessert seither das Angebot in Langenfeld.

Foto: RALPH MATZERATH

Die aktuellen Zahlen kennt Ute Piegeler auswendig. Wenn die Leiterin des Referats Kindertagesstätten, Schule und Sport über die Entwicklung in den letzten Jahren spricht, ist auch ein bisschen Stolz in ihrer Stimme zu hören. "Es war für die Stadt und alle anderen Beteiligten ein ziemlicher Kraftakt", meint die 47-Jährige, "aber es sind jetzt alle versorgt." Gemeint ist damit der ab dem Kindergartenjahr 2014/2015 geltende Rechtsanspruch für Kinder ab dem ersten Lebensjahr auf einen U3-Platz. "Wir können die Vorgaben erfüllen", freut sich Piegeler. "Allerdings wird nicht jeder seinen Wunschplatz bekommen." Ein Teil der Kinder müsse daher in der Tagespflege untergebracht werden.

Insgesamt gibt es in Langenfeld 1441 Kitaplätze für Kinder über drei Jahren. Für die Jüngeren stehen 358 Plätze in den Einrichtungen zur Verfügung — und 150 in der Tagespflege. "Wir haben 70 Absagen für Betreuungsplätze in Kitas erteilen müssen", sagt Piegeler. "Die betroffenen Eltern schreiben wir mit einem Hinweis auf unsere Angebote in der Tagespflege an." Einen Engpass gebe es jedenfalls nicht. Die Überhänge bei den Anmeldungen seien "ganz normal".

Im August 2008 trat das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Kraft. Ein zentrales Element war der Ausbau der U3-Betreuung. Die Auswirkungen sind in jeder Kommune zu spüren. Alleine in Langenfeld sind in den vergangenen Jahren über 300 neue U3-Plätze entstanden. Außerdem wurden nahezu alle Einrichtungen modernisiert, umgebaut, erweitert und saniert. Laut Piegeler hat die Stadt rund zwölf Millionen Euro in sechs Jahren investiert. Weitere drei Millionen kamen aus den Fördertöpfen der Landesregierung und den Trägern der jeweiligen Einrichtungen.

Komplett abgeschlossen ist der Prozess noch nicht. Die beiden katholischen Kindergärten Pius und Christus König werden noch modernisiert. Bis zum Sommer sollen auch sie auf dem neuesten Stand sein. Die Anmeldung läuft in Langenfeld seit drei Jahren unter anderem über eine Online-Plattform. Eltern können sich bequem über das Internet nach einem Platz für ihren Nachwuchs umsehen — und sich anmelden. "Auf diesem Weg können wir Doppelungen bei den Anmeldungen vermeiden", sagt die Referatsleiterin.

Ein ähnliches System ist auch in Monheim geplant. Laut Gabriele Peuker, die im Jugendamt für Kitas zuständig ist, soll die Online-Anmeldung im August in Betrieb gehen. Auch in der Gänselieselstadt wird der Rechtsanspruch erfüllt. Nach der Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2014/2015 gibt es in Monheimer Kitas insgesamt 1350 Plätze, wovon 258 im U3-Bereich sind. Hinzu kommen 120 Plätze in der Tagespflege.

"Wir haben jedes Jahr zwischen 300 und 400 Anfragen nach einem Kita-Platz", sagt Peuker. Nach der Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2014/2015 ist für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren demnach eine hundertprozentige Bedarfsdeckung erreicht und im U3-Bereich liegt die Quote bei 41 Prozent. "Wir gehen davon aus, dass wir der Nachfrage in Kitas und Tagespflege nachkommen können", betont die zuständige Sachbearbeiterin im Jugendamt. "Durch die Kita der Monheimer Familiengenossenschaft, die am 1. August öffnet, finden darüber hinaus weitere Kinder einen Platz."

Auch in Monheim wurde in den vergangenen Jahren in alle Einrichtungen investiert, um die Vorgaben der Landesregierung zu erfüllen. Die seit Anfang des Jahres in Monheim geltende Elternbeitragsfreiheit hat laut Gabriele Peuker bisher "keine erkennbaren Auswirkungen" auf die Anmeldungen. Trotzdem sei die Stadt vorbereitet: "Es stehen ausreichend Plätze zur Verfügung und je nach Bedarf wird die Tagespflege weiter ausgebaut."

(arod)
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