Langenfeld Weiche Wolle und heilende Wirkung

Langenfeld · Christina und Petra Gelhaus halten auf ihrem Natur-Erlebnishof sechs Alpakas. Die Tiere können eine große Hilfe für Heimkinder sein.

 Christina (l.) und Petra Gelhaus betreiben einen großen Natur-Erlebnishof. Dort leben auch ihre Alpakas Pitu, Papilio, Cezanne, Taro und Carlo.

Christina (l.) und Petra Gelhaus betreiben einen großen Natur-Erlebnishof. Dort leben auch ihre Alpakas Pitu, Papilio, Cezanne, Taro und Carlo.

Foto: Miserius

Pitu, Papilio und Co. sind nicht die ersten Alpakas, die in Leichlingen leben. Aber es sind die ersten jener freundlichen Tiere, die ursprünglich in den südamerikanischen Anden beheimatet sind, die man mit auf Wanderungen oder Spaziergänge nehmen darf.

Mit Ponys fing es im Grunde an. Vor sechs Jahren bemerkten Petra Gelhaus (52) und Tochter Christina (25), wie gut sich die Kleinpferde für tierunterstützte Therapien und Trainings einsetzen lassen. "Spaziergänge oder Wanderungen mit Ponys erzielten bei Heimkindern eine positive Wirkung", sagt die gelernte Erzieherin und Entspannungspädagogin Petra Gelhaus, die eine Halbtagsstelle in einem Burscheider Kinderheim innehat.

Bis Tochter Christina der gesamten Familie - neben Vater und Sohn gehören auch zwei Pflegekinder dazu - vor zwei Jahren einen Spaziergang mit Alpakas schenkte. Sofort, nachdem sie diesen faszinierenden, neugierigen und zugleich zurückhaltenden Tieren begegneten, war es um sie geschehen. "Wir haben uns spontan in die Tiere mit den großen Augen und der weichen Wolle verliebt", erinnert sich Petra Gelhaus. "Uns war schnell klar, welche positive Wirkung sie auf Menschen haben." Nicht umsonst werden Alpakas auch als "Delfine der Weide" bezeichnet.

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Zunächst besuchten Mutter und Tochter - eine Physiotherapeutin mit Zusatzausbildung als Reitpädagogin - die ersten Basislehrgänge, in denen sie alles Wichtige über die Haltung lernten. Und schon nach einer Weile zogen die ersten halfterfähigen Junghengste von Fulda auf den alten Bauernhof zwischen Leichlingen und Witzhelden nach Freienhalle um.

Das Land unweit der Rettungswache Metzholz der Freiwilligen Feuerwehr ist seit mehr als 100 Jahren im Familienbesitz. Bis 2004 betrieben die Schwiegereltern dort eine Gaststätte, inzwischen haben Schwiegertochter und Enkelin das Land samt Stallungen und Weide in einen großen Tier- und Natur-Erlebnishof verwandelt. Zugleich bieten sie tiergestützte Erlebnispädagogik sowie Begegnungs- und Erlebnisstunden für Kinder und Erwachsene an.

Weil Alpakas reine Herdentiere sind, blieben die Huacaya-Hengste nicht lange allein. Bald danach kam der vier Jahre alte Wallach "Cezanne" aus Solingen hinzu. Ihm folgte der einjährige Hengst "Taro" der Rasse "Suri" von der Nordsee. "Seine Wolle schimmert wie Seide", beschreibt Christina schwärmerisch den Glanz und die seidige Weichheit. Zuletzt ist noch das einjährige Hengstfohlen "Carlo" dazu gekommen, das bis zur Vorwoche bei seiner Mutter bleiben durfte. "Tiere begleiten mich schon mein ganzes Leben", begründet Petra Gelhaus ihr Engagement, das sie gemeinsam mit der Tochter weiter ausbauen möchte. Die ersten Schritte sind bereits sichtbar: Zur Tierfamilie gehören neben Ponys und Alpakas auch Hunde, Katzen, Ziegen und Mini-Schafe. "Sie lassen sich sogar am Halsband führen, wenn wir mit den Alpakas unterwegs sind", erläutert Christina Gelhaus.

(RP)
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