Haus Graven Wasserburg: Kultur und Klimaschutz

Langenfeld · Der Stadtrat beschließt für den Kauf von Haus Graven einstimmig die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung und eines Umweltzentrums.

 Die Wasserburg Haus Graven  wurde 1656 nach der Zerstörung einer viel größeren Burganlage im Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut.

Die Wasserburg Haus Graven  wurde 1656 nach der Zerstörung einer viel größeren Burganlage im Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Die Zukunft der Wasserburg Haus Graven als öffentliche Kulturstätte und Ausflugsziel ist gesichert. Der Stadtrat hat am späten Dienstagabend einstimmig die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung beschlossen. Sie soll den Kauf dieser mittelalterlichen Burganlage aus Privateigentum für rund 650.000 Euro in die Wege leiten. Ebenfalls einstimmig befürworteten die Ratsfraktionen das Konzept für ein Umwelt- und Klimaschutzzentrum in Haus Graven – zusätzlich zu den bisherigen Kulturangeboten dort.

Hintergrund: Im Dezember 2010 hatte die Stadt Langenfeld mit der Eigentümerin  der bis dahin nicht öffentlich zugänglichen Wasserburg einen Mietvertrag über zehn Jahre geschlossen. Mietfrei. Im Gegenzug übernahm die Stadt die Betriebs- und Nebenkosten  (54.000 Euro/Jahr). Der von Lothar Marienhagen ehrenamtlich geführte Förderverein brachte kulturelles Leben in die mittelalterlichen Mauern – mit Lesungen, Musikveranstaltungen und Ausstellungen sowie dem Ritterfest.  Der ursprünglich von der Stadt gezahlte Zuschuss an den Verein ist über die Jahre von 50.000 auf 35.000 Euro gesunken. Weil der alte Mietvertrag Ende 2020 auslaufen würde, drängte die Zeit. Nun haben Marienhagen und seine Mitstreiter Planungssicherheit.

Wie die städtische Kulturkoordinatorin Dr. Hella-Sabrina Lange in der Sitzung erläuterte, soll die Stiftung in der Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft (gGmbH) entstehen. „Das ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität und öffnet Türen bei der Vergabe von Fördergeldern, die als Kommune nicht möglich wären.“ Die Gemeinnützigkeit sei durch den Erhalt des historischen Bauwerks, Kulturangebote und die neuen Umweltprojekte klar gegeben, so Lange.

Das Konzept für das geplante Umweltzentrum stellte der städtische Klimaschutz-Koordinator Jens Hecker vor. „Zielgruppe sind vor allem Kinder und Jugendliche. Auch wenn das Monheimer Haus Bürgel, das Leverkusener Naturgut Ophoven und das Erkrather Naturschutzzentrum Bruchhausen nicht weit entfernt sind, macht solch ein Bildungsangebot innerhalb der Stadtgrenzen viel Sinn.“ Es solle keine unnötige Konkurrenzsituation geschaffen werden, sondern die drei anderen Zentren in enger Abstimmung mit diesen ergänzen. „Der Schwerpunkt in Haus Graven soll der Klimaschutz sein“, sagte Hecker und verwies auf die lokal schon gestarteten Initiativen „Langenfeld summt“ oder „Sternenhimmel Langenfeld“.  Auch das Außengelände von Haus Graven  mit einem ehemaligen Schulgarten und das ökologische Potenzial der Umgebung möchte Hecker für dieses Zentrum nutzbar machen. Für den Betrieb werde eine pädagogische Kraft gesucht, zudem würden Langenfelder Naturschutzvereine eingebunden.

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