Langenfeld/Monheim Wahlsieger Geyer will UCB-Betriebsrat bleiben

Langenfeld/Monheim · Jetzt, wo die Landtagswahl vorbei ist, kann es Jens Geyer (SPD) ja offen sagen: Sicher, dass er Hans-Dieter Clauser (CDU) das Direktmandat abknöpfen würde, war er keineswegs. "Es gab eine kleine Chance." Ohne den Funken Hoffnung hätte er den (Wahl-)Kampf auch nicht aufgenommen. Und dann stellten sich die Rahmenbedingungen als äußerst günstig heraus. Nicht zuletzt habe ihm auch der CDU-Spitzenkandidat geholfen: "Da wollte einer offensichtlich nicht nach NRW", so Geyer.

Langenfeld/Monheim: Wahlsieger Geyer will UCB-Betriebsrat bleiben
Foto: Institut für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung

Und erst jetzt, nachdem die erste Euphorie verflogen ist, dämmert ihm, dass sich sein Leben "total verändern wird. Das wird mir stündlich bewusster." Bis der Landtag am 31. Mai zu seiner ersten Plenarsitzung zusammenkommt, müsse er sich jetzt völlig neu organisieren und orientieren. "Was darf ich in Anspruch nehmen, welche Spielregeln muss ich beachten?" Einen potenziellen Mitarbeiter habe er schon.

In Absprache mit seinem Arbeitgeber UCB und dem Betriebsrat werde er weiterhin vor Ort als dessen Vorsitzender tätig sein — wenn auch stark reduziert. "Es ist ja nicht jeden Tag Sitzung", sagt Geyer. In Anbetracht der Nähe zum Landtag und den modernen Kommunikationsmitteln hält er es nicht für nötig, seine Tätigkeit niederzulegen. "Aber ich habe natürlich einen Wählerauftrag zu erfüllen." Ansonsten wisse er natürlich nicht, welches Arbeitspensum auf ihn zukommt. Erst im September hatte er sein Ratsmandat niedergelegt, weil "die berufliche Beanspruchung zu groß wurde." Nachdem er vor seiner Kandidatur das Okay seiner Lebensgefährtin eingeholt hatte, werde man nun künftig gemeinsam die Wochenend-Termine zur politischen "Gesichtspflege" wahrnehmen.

Scherzhaft hatte sich Geyer mit Marion Warden im Wahlkampf "auf ein Wiedersehen im Landtag" verabredet. Die Leiterin des Bereichs Ordnung und Soziales, die in Düsseldorf den Wahlkreis 42 direkt holte, wird ihr Amt ruhen lassen. "Als Beamtin würde man sonst eine Interessenkollision vermuten", sagt sie. Jetzt freut sie sich zwar auf ihre neue Arbeit im Düsseldorfer Landtag, geht aber auch mit einem weinenden Auge aus Monheim weg, wo sie nun seit mehr als 20 Jahren tätig ist. Heute treffen sich die beiden Monheimer Abgeordneten zur ersten Sitzung der SPD-Landtagsfraktion.

(RP/url)
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