Langenfeld Vorsorge für die Sicherheit

Langenfeld · Ein 65 Seiten starker Bericht listet auf, was Stadtverwaltung und Polizei gegen Gewalt tun. Können sich die Langenfelder in ihrer Stadt sicher fühlen und wird genügend gegen Gewalt oder sonstige Übergriffe getan?

Der städtische Ordnungsreferatschef Christian Benzrath beantwortet beide Fragen mit einem Ja und beruft sich dabei auf den von ihm jetzt vorgelegten Sicherheitsbericht des Kriminalpräventiven Rats, in dem Stadtverwaltung und Polizei zusammenarbeiten. Auf 65 Seiten bewertet das Gutachten das vorhandene Gefährdungspotenzial und listet Gewalt vorbeugende Aktivitäten aller Art auf.

Benzrath weist auf Unterschiede zwischen vermeintlichen und tatsächlichen Gefährdungen hin. So machten etwa Gewaltexzesse Jugendlicher und ein dadurch scheinbar immer gefährlicher werdendes Lebensumfeld bundesweit Negativschlagzeilen. Dieses Bild deckt sich nach Benzraths Worten aber keineswegs mit der von Polizei, Staatsanwaltschaft und Ordnungsbehörde festgestellten Entwicklung in Langenfeld.

"Richtig ist, dass gerade unter jugendlichen Gewalttätern eine größere Hemmungslosigkeit und ein gesteigertes Aggressionspotenzial festzustellen ist. Aber das bezieht sich auf weniger Taten insgesamt." Tatsächlich hat nach der Polizeistatistik die Zahl der von jungen Leuten begangenen Straftaten zuletzt abgenommen: Waren 2008 bei in Langenfeld angezeigten Delikten von 1473 Tatverdächtigen noch 413 jünger als 21 Jahre (28,0 Prozent), so waren es 2010 noch 359 von 1335 (26,9%).

Bürgermeister Frank Schneider merkt in dem Sicherheitsbericht an, dass sich Risiken, Opfer eines Verbrechens zu werden, nie ganz ausschalten lassen. Doch trügen vielerlei vorbeugende Aktivitäten des 1996 gegründeten KPR zum Sicherheitsempfinden der Menschen in Langenfeld bei. Benzrath nennt unter anderem folgende Projekte:

Einbruchsprävention Dass bei Einbruchsversuchen in Langenfeld die Ganoven in rund 40 Prozent aller Fälle scheitern, führt Benzrath auf die durch Informationsstände und sonstige Öffentlichkeitsarbeit erreichte verbesserte Sicherung von Fenstern und Türen sowie eine zur Aufmerksamkeit ermunterte Nachbarschaft zurück. Weil die die Zahl der Einbruchsdelikte 2009 und 2010 wieder zunahm, setzte die Kreispolizei in Langenfeld einen Schwerpunkt "Gemeinsam aktiv gegen Wohnungseinbruch".

Konsequenzen aus Umfrage Auf der Grundlage einer Bürgerbefragung zur Sicherheit vor drei Jahren wurden die beiden darin als Angsträume benannten S-Bahnhöfe besser beleuchtet, heller gestaltet und von Ordnungshütern intensiver kontrolliert — etwa auch auf Anzeichen von Zerstörungen hin. Auch das Projekt "Sicheres Klassenzimmer" mit dem als Schulcoach eingesetzten pensionierten Kripochef Henning Rajewski entsprang dieser und einer weiteren Umfrage zum Sicherheitsempfinden junger Langenfelder.

Rettungswesen Durch den 15 Millionen Euro teuren Neubau der Hauptfeuer- und Rettungswache 2009 sind Brandschutz und Noteinsätze im Stadtgebiet auf hochmodernem Stand. Die Feuerwehr ist vor Großveranstaltungen auch eng in Sicherheitskonzepte eingebunden, deren Kriterien sich seit dem letztjährigen Loveparade-Unglück von Duisburg verschärft haben.

(RP)
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