Monheim Vor dem Schwimmen steht der Chlortest

Monheim · Rundgang mit Betriebsleiterin Sandra Groos durch das Mona Mare und durch verborgene Räume des Allwetterbades.

 Das Kinderbecken im Innenbereich des Bades ist morgens noch leer.

Das Kinderbecken im Innenbereich des Bades ist morgens noch leer.

Foto: Maxim Leirich

Die Kasse am Schwimmbad Mona More ist am frühen Morgen noch geschlossen. Bevor die ersten Besucher kommen, gibt Betriebsleiterin Sandra Groos der Rheinischen Post Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Bereits um 7 Uhr fängt für das Team des Monheimer Allwetterbades der Arbeitstag an. "Wir brauchen im Maschinenraum rund 30 Minuten, damit alles betriebsbereit ist", berichtet Groos. "Zudem klären wir die Becken vier bis sechs Mal an einem einzigen Tag."

Ich befinde mich im zweiten Untergeschoss des Mona Mare. Ein Ort, der den zahlreichen Besuchern des Bades unbekannt ist. Schon der Weg dorthin war ein kleines Abenteuer. Zunächst ging es durch eine unauffällige Tür zu einer engen, stählernen Wendeltreppe. So gelangte ich zum unterirdischen Herz des Schwimmbades.

 Mona-Mare-Badleiterin Sandra Groos testet den Chlorgehalt des Wassers.

Mona-Mare-Badleiterin Sandra Groos testet den Chlorgehalt des Wassers.

Foto: Ralph Matzerath

Wasserpumpen, Filter und Chloranlage gewährleisten die Wasserqualität. Der große Raum hat viele Rohre, Schalter, blinkende Lichter, elektronische Anzeigetafeln und Ventile. Der Lärm der Motoren und Generatoren ist allgegenwärtig und zeugt davon, dass die wichtigen Maschinen und Geräte auf Hochtouren arbeiten. Die Anlagen regeln Reinigung und Chlorgehalt sowie den pH-Wert des Wassers.

Besonders die großen blauen Tanks springen ins Auge. Sie sind bei weitem die größten Behälter dort. Das Mona-Mare-Team erklärt, dass jedes Becken im Schwimmbad mindestens eine dieser Anlagen besitzt. Filter reinigen das Wasser von Schmutz, Dreck und anderen unerwünschten Substanzen. Je nachdem, wie groß ein Becken ist, können auch zwei oder mehrere Filter in Anspruch genommen werden.

 Zahlreiche Liegen am Beckenrand warten auf Badegäste.

Zahlreiche Liegen am Beckenrand warten auf Badegäste.

Foto: Maxim Leirich

Das Wasser im Bad wird nicht nur entkeimt und gefiltert, sondern auch erwärmt. Schließlich schätzt nicht jeder Badegast kaltes Nass. Und auch aus den Duschen soll es wohlig-warm plätschern. Das geht ins Geld. "Unsere Energiekosten sind hoch", bestätigt Groos lächelnd. "Stellen Sie sich vor, Sie lassen bei sich zu Hause das Wasser bei einer Temperatur von 25 bis 30 Grad Celsius den ganzen Tag lang laufen. Da läuft Ihnen der Wasserzähler auch hoch!"

Neben den technischen Anlagen und den Schwimmbecken werden vor Öffnung der Kasse auch die Bereiche vorbereitet, die Entspannung und Erholung Suchenden besonders zusagen. Zum Wellnessteil des Allwetterbades gehören drei Saunahütten, gebaut nach finnischem Vorbild. Groos: "Unsere Sauna wird regelmäßig gut besucht." Viele Sitzmöglichkeiten aus hellem Holz, aufgestapelte Saunasteine in einem kleinen Ofen und ein Sauna-Aufguss, der für die Dampfbildung wichtig ist. Die Beleuchtung schafft eine angenehme Atmosphäre. Sogar eine Erdsauna kann genutzt werden. Inzwischen bin ich wieder am Haupteingang. Es ist 10 Uhr und die erste Besucherschlange hat sich an der Kasse gebildet. Offenkundig überwiegen zu dieser Tageszeit Senioren. Groos: "Viele unserer Gäste frühstücken zunächst bei uns und gehen erst danach schwimmen." Deshalb werde der Gastronomiebereich schon ab 8 Uhr vorbereitet, damit ab 9 Uhr die Besucher bedient werden können.

 Vor oder nach dem Schwimmen kann man frühstücken.

Vor oder nach dem Schwimmen kann man frühstücken.

Foto: Leirich

Und tatsächlich sind die Schwimmbecken des Allwetterbades bis jetzt fast leer. Die Wasseroberfläche ist an diesem Morgen ruhig und wirkt beinahe wie ein großer, blauer Spiegel. Nur hier und da entstehen durch einen der wenigen Badegäste kleine Wellen. Ein ungewohnter Anblick für jemanden, der das Mona Mare nur voller Besucher kennt.

"Im Jahr haben wir ungefähr 230.000 Badegäste", erklärt die Betriebsleiterin. "30 Prozent der Besucher kommen während der drei Sommermonate."

(RP)
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