Langenfeld Vom Telefonwerbe-Nepp bis zur Teldafax-Pleite

Langenfeld · Unerlaubte Telefonwerbung, Lastschrift-Betrug, Handy-Verträge sowie Strom- und Gasversorgung – das waren neben den Urheberrechtsverletzungen die Schwerpunktthemen der Langenfelder Verbraucherberatungsstelle im vergangenen Jahr.

Unerlaubte Telefonwerbung, Lastschrift-Betrug, Handy-Verträge sowie Strom- und Gasversorgung — das waren neben den Urheberrechtsverletzungen die Schwerpunktthemen der Langenfelder Verbraucherberatungsstelle im vergangenen Jahr.

In Sachen Telefonwerbung gilt es laut Leiterin Elisabeth Schoemakers, den Verbrauchern klarzumachen, dass bestimmte Zusagen am Hörer juristisch der Unterschrift unter einen Vertrag gleichkommen. "Vielen Betroffenen wird erst bei der ersten Lieferung oder Rechnung bewusst, was sie bestellt haben." In Zusammenhang damit stehe der Lastschriftbetrug: "Manch einem fallen die unberechtigten Abbuchungen erst nach der Sechs-Wochen-Rückbuchungsfrist auf. Dann wird es schwer, das Geld zurückzuholen."

Im Bereich Telekommunikation ist es laut Schoemakers "ruhiger geworden" um das Thema "Internet-Betrug", bei dem Nutzer kaum erkennbar auf kostenpflichtige Seiten gelotst werden. "Dafür beschäftigen uns nun mehr die Handy-Verträge. Manchmal berät der Verkäufer im Shop unzureichend, manchmal ist der Vertrag für den Kunden absolut unwirtschaftlich, ein anderes Mal werden zugesicherte Leistungen nicht erbracht. Die Branche ist sehr erfindungsreich", berichtet die Verbraucherberaterin. Ihr Team will die Beschwerden nun "systematisch erfassen und analysieren", um vor häufig wiederkehrenden Tricks bestimmter Anbieter warnen zu können.

In puncto Strom/Gas gibt die Verbraucherzentrale Hilfestellung bei der Frage, ob sich ein Anbieterwechsel auszahlt. "Auch wegen der Pleite von Stromversorgern sind Verbraucher zu uns gekommen. Vor dem Modell Teldafax mit der Vorauszahlungspflicht hatten wir lange vor der Insolvenz des Unternehmens gewarnt."

Energieberater Florian Bublies freute sich über mehr Interesse von Hauseigentümern an den Angeboten zur energetischen Sanierung. "Das hat die ,Energiewende' bewirkt, wobei der Effekt nach dem Atom-Unglück in Japan besonders stark war, sich aber auch ziemlich schnell wieder verflüchtigte." Insgesamt zählte Bublies im vergangenen Jahr 469 Energieberatungen, davon 38 Außentermine in einzelnen Haushalten.

Die Beratungsstelle hatte laut Jahresbericht im vorigen Jahr 10 502 "Einzelkontakte" zu ratsuchenden Verbrauchern, die meisten davon persönlich (6966) oder telefonisch (3310). Hinzu kamen 2109 "Veranstaltungskontakte", etwa in Schulen oder auf Messen.

(RP/rl)
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