Neue Ausstellung im Langenfelder Kunstverein Kunstverein zeigt seine Winterausstellung
Langenfeld · Vier Künstler machen bereits jetzt Appetit auf ihre Einzelausstellungen im kommenden Jubiläumsjahr: In der Winterausstellung sind einige ihrer Werke bereits zu sehen.
Die Winterausstellung 2022, die der Kunstverein Langenfeld den zahlreich zur Eröffnung erschienen Gästen präsentierte, überrascht mit einen doppelten Effekt. Einerseits soll die Ausstellung zwei Künstlerinnen sowie zwei Künstlern als neu aufgenommene Mitglieder die Möglichkeit geben, sich der kunstinteressierten Szene Langenfelds vorzustellen. Andererseits serviert die Gemeinschaftsausstellung mit Jin-Sook Chun, Amina Tarchouni, Jan Schüler sowie Klaus Tenner malerische Appetithappen, die durchweg Neugier auf mehr machten.
Diese kann dann im kommenden Jahr, – es ist das Jubiläumsjahr des 40-jährigen Langenfelder Kunstvereins – mit umfangreichen Einzelausstellungen, die die jeweiligen, teils sehr unterschiedlichen künstlerischen Positionen der beteiligten Kunstschaffenden reflektieren, gestillt werden.
Jin-Sook Chun, in Seoul geboren und an der Kunstakademie Düsseldorf Meisterschülerin bei Siegfried Anzinger, demonstriert selbstbewusst, in welcher Weise Malerei, die immer mal wieder totgesagt wird, der konkurrierenden Fotografie mitunter in den Ausdrucksmöglichkeiten überlegen ist. Es ist der zarte Farbauftrag von Pigment auf Leinwand, der ihren Bildern eine kalkulierte Unschärfe verleiht. Gleichwohl sorgen intensive Farben bei den Landschaften dafür, dass Verschwommenheit und Lichtgestaltung zu einer wunderbaren Balance finden.
Eine gleichsam ekstatische Wirkung geht von den Werken der Kölner Malerin Amina Tarchouni, die Meisterschülerin von Hermann Nitsch an der Kunstakademie Kolbermoor war, aus. Rot, eine emotionale Signalfarbe, dominiert. Zahlreiche Übermalungen dokumentieren die Suche nach dem idealen Ausdruck, zu dem die Betrachtenden dann ihre emotionale Beziehung finden müssen.
Jan Schüler, an der Kunstakademie Meisterschüler bei Fritz Schwegler und aktuell Professor an der Kunstakademie Münster, gilt als beharrlicher Verfechter gegenständlicher Malerei, der jedoch aufgrund ihres malerisch strahlenden Lichtkonzepts, das ein wenig an Edward Hopper denken lässt, ein besonderer Zauber innewohnt. So reflektiert das Bild „Abend an der Kunstakademie“, auf dem der Blick durch das Sprossenfenster, dessen einzelne Fenster an ein Memory-Spiel erinnern, auf das gegenüberliegende Gebäude samt der Spitzen von St. Lambertus und Fernsehturm geht, weit mehr als nostalgische Rückbesinnung.
Dem malerischen Realismus war früher auch Klaus Tenner, Meisterschüler bei Dieter Kraemer an der Kölner Werkschule, zugewandt. Die triste Aura sogenannter Lost Places, eine dem Verfall überlassene Stadt-Architektur, hatte es ihm früher angetan. Aktuell sind es Gebirgsmassive, ein Puzzle aus schneebedeckten Flächen und zerklüfteten Felsen, die ihn eventuell künstlerisch in Richtung Abstraktion führen.
Felix Fehlau begrüßte als Vorsitzender des Kunstvereins das Publikum und kündigte für den 12. Februar 2023 die erste Einzelausstellung mit Klaus Tenner an. Als Kuratorin lobte Beate Domdey-Fehlau die herausragende Zusammenarbeit mit den Kunstschaffenden, die sich beispielhaft tatkräftig für die Realisierung der Winterausstellung engagiert hätten.
Die Winterausstellung ist bis zum 29 Januar 2023 geöffnet und dienstags, freitags und samstags jeweils von 10 bis 13 Uhr, donnerstags von 15 bis 20 Uhr sowie sonntags von 15 bis 18 Uhr zu besichtigen. Vom 22. Dezember 2022 bis 8. Januar 2023 bleibt die Galerie des Kunstvereins geschlossen.
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.kunstverein-langenfeld.de.

