Langenfeld Verkehrsschilder kaum noch lesbar

Langenfeld · Manche Aufdrucke auf Richtungstafeln oder Verkehrszeichen in Langenfeld lassen sich nur noch erahnen.

 Dass es von der Hardt aus rechts nach Leichlingen geht, lässt sich auf diesem gelben Schild nur schwer erkennen.

Dass es von der Hardt aus rechts nach Leichlingen geht, lässt sich auf diesem gelben Schild nur schwer erkennen.

Foto: Matzerath

Allenfalls eine blasse Ahnung hat der Autofahrer von dem, was ihm ein gelbes Hinweisschild an der Hardt sagen will. Ein "e", ein "i", ein "n", vier schwarze Striche und der weiße Haftgrund der verschwundenen Buchstaben sind alles, was vom einstigen Aufdruck "Leichlingen 3 km" übrig geblieben ist. Nur Eingeweihte wissen, dass sie auf dem Weg in die Nachbarstadt nach rechts in die Bergische Landstraße abbiegen müssen. Der gelbe Richtungspfeil ist bei weitem nicht das einzige Verkehrsschild auf Langenfelds Straßen, das Autofahrer rätseln lässt oder das sie gar nicht erst wahrnehmen.

 Das Einfahrtverbot nach Richrath ist für Laster eingeschränkt – könnte man es nur lesen.

Das Einfahrtverbot nach Richrath ist für Laster eingeschränkt – könnte man es nur lesen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Dass dem so ist, streitet der städtische Verkehrsplaner Franz Frank gar nicht erst ab. "Ein Mitarbeiter unseres Referats ist für den guten Zustand zuständig, kontrolliert selber und bekommt auch Meldungen weitergereicht. Bei mehr als 10 000 Verkehrs- und Straßennamensschildern in Langenfeld geht einem aber sicher das ein oder andere durch."

Indes sind die Aufdrucke in vielen Fällen nicht von gestern auf heute unleserlich geworden, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. So wie an der Einmündung des Danziger Wegs in die Feldstraße, wo nur das Zusatzschild "Anlieger frei" darauf schließen lässt, dass die weiße runde Scheibe darüber mal einen roten Rand hatte.

Umgekehrt liegt der Fall an der Richrather Straße, wo am Winkelsweg in blassen Farben ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen zwar noch zu erkennen ist, nicht aber mehr der für Lieferanten geltende Zusatz "Anlieger frei" auf dem eckigen Schild darunter. Um ein Beispiel dieser Art zu sehen, genügt für die städtischen Planer gar ein Blick aus dem Rathaus-Fenster auf die Solinger Straße. Dort steht vor der großen Kreuzung ein Stop-Schild, dessen einstiges Rot sich in ein Hellgelb verwandelt hat. Sollte die Ampel dort einmal ausfallen, fehlt also die farbliche Warnung.

Wenn Schilder ausbleichen, dann liegt das Frank zufolge nicht am Material, sondern am Standort und der damit verbundenen Sonneneinstrahlung. Der genannte Kollege aus seinem Referat arbeite nacheinander alle Dinge ab, die ihm selber aufgefallen sind oder die dem Rathaus gemeldet wurden. "Er entfernt Aufkleber, tauscht Schilder aus, bringt neue an, erneuert auch beschädigte Klapp-Pfosten — die Bandbreite bei etwa 200 Aufträgen im halben Jahr ist groß." Für Hinweise auf Mängel sei das Rathaus sehr dankbar. Indes ist laut Frank für die durch Langenfeld verlaufenden Landesstraßen und herabgestuften ehemaligen Bundesstraßen nicht die Stadtverwaltung zuständig. "Wenn uns dort etwas auffällt, dann geben wir es an den Landesbetrieb Straßenbau NRW weiter."

Auf Anfrage der RP bei dieser Landesbehörde zur Art der Kontrollen sagte Planerin Christine Binz, dass Mitarbeiter der Straßenmeisterei Velbert die Landesstraßen im Kreisgebiet regelmäßig abfahren und überprüfen. "Vorrangig geht es dabei um Aspekte der Verkehrssicherheit." Die Unlesbarkeit des eingangs genannten Schilds Richtung Leichlingen an der Kreuzung Hardt (L 402)/Bergische Landstraße (L 403) sei dabei "wohl bislang nicht aufgefallen. Ich werde diesen Hinweis sofort der Straßenmeisterei Velbert melden".

(RP/rl/anch)
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