Langenfeld Verbraucher-Scouts beraten Senioren

Langenfeld · Die Beratungsstelle hat zwölf Ehrenamtliche im Rentenalter ausgebildet, die Vorträge anbieten.

 Erwin Knebel ist im Vorstand des Fördervereins.

Erwin Knebel ist im Vorstand des Fördervereins.

Foto: rm-

Die Verbraucher-Scouts sind zurück: Diesmal unterstützen sie ältere Bürger rund um das Thema Geld. Nach ihrer erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr, wobei sie Senioren auf Abzocke am Telefon und an der Haustüre aufmerksam machten, klären die Scouts des Fördervereins der Verbraucherzentrale nun auch über sichere Bezahlmethoden, Onlinebanking und Kreditkarten auf.

Wie funktioniert ein Girokonto, was ist Onlinebanking, welche Alternativen gibt es zum Bargeld, und wie funktionieren die unterschiedlichen Kartentypen? Fragen und Themen, die viele Senioren verunsichern und an die sie sich vielleicht nicht herantrauen. Doch in Zeiten, in denen vor allem in ländlichen Regionen immer mehr Bankfilialen geschlossen, Personal abgebaut und durch Geldautomaten ersetzt werden, sind auch ältere Bürger dazu gezwungen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, wenn sie nicht auf Hilfe angewiesen sein wollen. Dieses Problem hat auch der Förderverein der Verbraucherzentrale NRW erkannt und im Kreis Mettmann nun zwölf ehrenamtliche Verbraucher-Scouts, allesamt im Rentenalter, geschult. Sie sollen, anhand von Vorträgen, Seniorengruppen in Begegnungsstätten, Kirchengemeinden oder Familienzentren kostenlos zum Thema informieren. Mit Unterstützung der Stiftung Wohlfahrtspflege startete der Förderverein im letzten Jahr erstmals das bislang einmalige Projekt der Verbraucher-Scouts, mit einer Aufklärungskampagne zum Thema Abzocke. "Unsere Scouts waren stark nachgefragt", berichtet Erwin Knebel, Vorstandsmitglied des Fördervereins. Für über 30 Vorträge im Kreis wurden die Scouts von Institutionen und Vereinen bei der Verbraucherzentrale bereits gebucht.

In diesem Jahr sind es schon weitere 20. Das neue Thema, da ist sich Knebel sicher, wird ebenfalls eine große Resonanz erfahren. Vermittelt werden sollen ganz praktische Tipps, etwa der sichere Umgang am Geldautomaten (nicht ablenken lassen, sorgsam mit der eigenen Pin-Nummer umgehen, abgehobenes Geld in den Innentaschen verstauen) aber auch, was man beispielsweise im Falle eines Kartenverlustes tun sollte. "Die Nummer 116 116 anrufen und die Karte sperren lassen", sagt Günter Stephan (65). Der pensionierte Hochschulprofessor hat sich als Verbraucher-Scout für das neue Thema schulen lassen. Ihm sind vor allem Kernbotschaften wichtig: "Ich konzentriere mich darauf zu vermitteln, dass man vorsichtig mit seiner persönlichen Kontonummer umgehen und sie beispielsweise nicht am Telefon preisgeben soll." Denn was viele nicht wüssten: "Wer meine Kontonummer hat, kann bei mir ohne mein Einverständnis Geld abbuchen." Deswegen auch Stephans zweiter Tipp: Regelmäßig die Kontoauszüge kontrollieren und nicht genehmigte Lastschriften zurückbuchen lassen.

Rolf Tiemann (67), ehemaliger Monheimer Sparkassendirektor hat sich ebenfalls zum Verbraucher-Scout schulen lassen und informiert über die verschiedenen Kartensysteme.

(seg)
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