Baumberg Urlaub auf dem Campingplatz

Baumberg · Am meisten genießt Christian, dass hier alles nicht so genau hält, wie daheim im Bergischen. So zieht Elli, seine Lebensgefährtin, nur die Augenbrauen hoch, wenn er mit seinen verdreckten Gummistiefeln ins Vorzelt stapft, um dem Gast einen Kaffee zu machen. "Das ist Camping!", sagt er lachend.

 Der idyllische Blick auf den Rhein am Baumberger Campingplatz Rheinblick.

Der idyllische Blick auf den Rhein am Baumberger Campingplatz Rheinblick.

Foto: Matzerath

Von Frühjahr bis Herbst sind die beiden so gut wie jedes Wochenende hier, manchmal sogar ein verlängertes. Christian hat einen Job, bei dem er sich seine Zeit selbst einteilen kann. Neben Tim, Ellis Sohn, ist noch Connor, ein fast zweijähriger Jagdhund mit von der Partie. Deswegen auch der Zaun, erklärt Christian: damit der umtriebige Vierbeiner nicht abhaut. Den Wohnwagen hat er noch nicht lange, doch weiter als im Herbst ins Depot und im nächsten Frühjahr wieder auf den Platz am Rhein wird er ihn nicht ziehen. Das, sagt Christian, sei ihm viel zu lästig. Zumal die meisten Plätze einfach nicht so schön seien, wie dieser hier.

Die Atmosphäre sei entspannt, das habe er anderswo auch anders kennengelernt. Und die Preise zudem zu verkraften. Warum also in die Ferne? Mit den Nachbarn hier kämen sie gut aus, erzählt Elli. Hätte es dafür noch eines Nachweises gebraucht, wäre er spätestens jetzt erbracht, da die Frau von gegenüber fragt, ob sie etwas aus dem Supermarkt mitbringen solle. Christian findet es toll, dass er von hier aus kurzerhand zu Geschäftsterminen kann, wenn es nötig ist. Meistens kocht Elli in der üppig ausgestatteten Küche im Vorzelt. Es gibt aber auch noch eine Wirtschaft oben am Parkplatz, der Stramme Max mit einem kühlen Bier dürfte auch Ausflüglern schmecken, die hier getrost Pause machen können.

Nebenan hat die DLRG ihr Quartier, was für einen Hauch Trailer-Park-Atmosphäre sorgt, denn es handelt sich dabei um ein Fertighaus im amerikanischen Stil. Passend dazu fahren die Monheimer Lebensretter einen zugkräftigen V8-Ford-Pritschenwagen. Fußläufig oder mit dem Fahrrad können von hier aus zig sehenswerte Punkte erreicht werden: Haus Bürgel, das Rheinufer, die wunderschöne Auenlandschaft. Der beste Platz an einem heißen Sommertag aber ist ohne Zweifel der natürlich-ergonomische Stamm einer Trauerweide direkt unten am Rhein. Es braucht dann nur noch etwas Weiches im Nacken, um friedlich vor sich hinzudösen.

(maxl)
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