Baumberg Unterwegs mit der Kräuterhexe

Baumberg · Monika Birke ist Naturpädagogin. Sie kennt die essbaren Kräuter, die jetzt in der Baumberger Aue rund um Haus Bürgel wachsen.

 Naturpädagogin Monika Birke erläuterte den Schwägerinnen Christine, Barbara und Ingrid Kelber (von links), welche Kräuter essbar sind.

Naturpädagogin Monika Birke erläuterte den Schwägerinnen Christine, Barbara und Ingrid Kelber (von links), welche Kräuter essbar sind.

Foto: Ralph matzerath

Nach den schönen, sonnigen Tagen präsentierte sich der Samstag mit grauen Wolken und leichtem Regen. Ungeachtet des Wetters, erlebten dreizehn Teilnehmer des Langenfelder VHS-Kurses rund um Haus Bürgel einen anregenden Vormittag. Die Naturpädagogin Monika Birke weihte sie ein, welche Wildkräuter genießbar sind - und sie wusste auch von ganz alltäglichen, vielfach bekannten Pflanzen Interessantes zu berichten.

Die ersten Stiele pflückte die pflanzenkundige Kurs-Leiterin direkt unter der Holzbank auf der Obstwiese unmittelbar neben der Biologischen Station. Es war das Kraut Gundermann. Es hat hübsche, kleine lilafarbene Blüten. Jeder Teilnehmer bekam eine Pflanze in die Hand. Alle sollten sehen, riechen und schmecken. "Gundermann hat einen sehr markanten Geschmack durch die ätherischen Öle und Bitterstoffe", erläuterte Monika Birke. Man könnte sowohl die Blätter als auch die Blüten mit anderen Kräutern in den Salat mischen. Bei Husten wirke Gundermann schleimlösend, und die enthaltenen Gerbstoffe seien für die Wundheilung förderlich. Deshalb habe man ihn früher auch "Soldatenpetersilie" genannt, berichtete sie. "Die Wildkräuterküche regt den Stoffwechsel an", wusste die Pädagogin und empfahl gleich eine Frühjahrskur, die dem Körper neue Kraft geben soll.

Dazu pflückte sie Giersch, das viel Kalium und Provitamin A enthalte. In der Volksheilkunde sei er bei Gicht und Rheuma angewandt worden. Sobald der Name Giersch fiel, stöhnten einige der teilnehmenden Gartenbesitzer auf. Doch Monika Birke meinte, man solle sich nicht über das wuchernde Kraut ärgern, sondern es als wertvolle Pflanze in die Küche tragen. "Gepflückt werden dazu nur die Federblättchen." Gekocht als Spinat, mit Schafskäse kombiniert, könne man unter anderem eine leckere Quiche daraus machen. Teilnehmerin Ingrid Felber aus Düsseldorf hatte sich für ihr an diesem Wochenende stattfindendes Familienfest einen besonderen Programmpunkt einfallen lassen: Sie hatte ihre drei Schwägerinnen zur Kräuterwanderung nach Haus Bürgel eingeladen und damit voll ins Schwarze getroffen. Alle waren sehr angetan und meinten: "Wir freuen uns, dass es so interessant ist."

Monika Birke setzte den Vortrag mit der weißen Taubnessel fort. Deren Blüten und Blätter seien essbar. Vom Wiesen-Schaumkraut seien es die Blüten. Aus den klein geschnittenen Blättern und Blüten vom Spitzwegerich könne eine cremige Suppe zubereitet werden, die ein pilzartiges Aroma habe. Die kleinen Blätter vom Wiesen-Labkraut kämen in den Salat, und vom Gänseblümchen seien Blüten und Blätter essbar. Brennnesseln könnten wie Spinat zubereitet oder roh als Salat gegessen werden. Auch die Blüten vom Löwenzahn seien lecker.

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Foto: dpa-tmn/Daniel Modjesch

Zum Abschluss gab es Rezepte und vier Kostproben der Wildkräuterküche, die Monika Birke am Teich von Haus Bürgel kredenzte. Die wurden dem Motto der Veranstaltung gerecht: Gut schmeckte der Frühling in der Urdenbacher Kämpe. Renate Stracke und Beate Geiermann (Leverkusen) fanden den Exkurs "supergut" und meinten: "Es ist schön, wieder einen Bezug zur Natur zu bekommen."

(kneb)
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