Langenfeld Umweltzone: Ab heute nur noch mit Grün

Langenfeld · Langenfeld ist die einzige Stadt im Kreis, die nach Messungen der Bezirksregierung eine Umweltzone einrichten musste. Von heute an darf nur noch hinein, wer eine grüne Plakette hat.

Zehn Fakten: Was Sie über Umweltzonen wissen sollten
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Foto: AP, AP

Die Schilder an den Zufahrtsstraßen zum Gewerbegebiet Langenfeld sind aktualisiert. Sie signalisieren: Hier ist die Durchfahrt nur noch mit grüner Plakette erlaubt. Sie stehen an Schneiderstraße/Winkelsweg/Hardt sowie an Anemonenweg, Kurfürstenweg, Kronprinzenstraße, Bismarckstraße sowie Fabriciusstraße und regeln die Einfahrt ins Gewerbegebiet.

Rund 20 000 Fahrzeuge fahren im Durchschnitt täglich über diese Straßen, beliefern die Betriebe (300 größere Unternehmen) oder transportieren Waren hinaus. "Etwa zehn Prozent dieser Fahrzeuge sind Lkw", erläutert der städtische Verkehrsplaner Wolfgang Honskamp. Üblich sei ein Schnitt von drei Prozent.

Die unter anderem daraus resultierende Schadstoffbelastung will die Bezirksregierung mittels Luftreinhalteplan deshalb senken. Mehr als 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) sind danach nicht zulässig. Gemessen wurden an der Schneiderstraße 52 Mikrogramm. Das war im Jahr 2011. Daran hat sich bis jetzt nicht viel geändert. Nach Angaben von Franz Frank liegen die Werte seit Jahren im Schnitt so um die 50. Ende vergangenen Jahres waren es 49 Mikrogramm.

Diese Ausnahmen gelten für gelbe Plaketten
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Foto: Andreas Bretz

Eingerichtet wurde die Umweltzone Anfang 2013, zunächst mit der gelben Plakette. Verstöße gegen die Umweltauflage wurden nur wenige geahndet. "Wir dürfen nur den ruhenden Verkehr kontrollieren", sagt Langenfelds Ordnungsamts-Chef Christian Benzrath. "Dabei haben wir auch ein Auge auf die Plaketten". Sechs "Knöllchen" wegen einer fehlenden Plakette habe die Stadt im Jahr 2013 verteilt, so der Ordnungsamts-Chef. Umweltsünder im fließenden Verkehr aufzuspüren sei jedoch Sache der Kreispolizei. 34 Anträge auf eine Ausnahmegenehmigung hat die Stadt bei der Einführung der gelben Plakette bearbeitet. "Jetzt sind spürbar mehr hinzugekommen", sagt Honskamp. Wie erwartet hätten sich die betroffenen Fahrzeughalter und Firmen erst kurz vor dem Stichtag gemeldet. Meist handele es sich um Firmenfahrzeuge, die nur noch ein Jahr lang genutzt werden sollen, bevor sie ohnehin durch neue, mit umweltfreundlicher Technik ausgerüstete Wagen ersetzt werden. Wie viele Anträge genau eingegangen sind, konnte Honskamp gestern noch nicht sagen. Fest steht nur: Wer jetzt ohne oder mit der falschen Plakette erwischt wird, zahlt 80 Euro. Bis gestern waren es 40.

Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider sieht die Verschärfung der Einfahrtbedingungen ins Gewerbegebiet kritisch. Er hätte die Umstellung angesichts der zahlreichen Groß- und Dauerbaustellen in der Nachbarschaft gern um ein Jahr verschoben. "Baustellen schaffen schlechte Luft", argumentiert Schneider. Seine Bitte um Aussetzung hatte die Bezirksregierung jedoch abgelehnt. Schneider hofft ebenso wie Honskamp auf die Grüne Welle bis zur Auffahrt zur 542, die gerade ausgebaut wird. Das könnte die Schadstoffwerte langfristig senken. Angesichts der steigenden Zahl von Umweltzonen seien allerdings die meisten Fahrzeuge ohnehin mit entsprechenden Plaketten ausgestattet.

(RP)
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