Analyse Umbau bringt Stadtmuseum mehr Zulauf

Langenfeld · Im Langenfelder Kulturausschuss beschäftigen sich die Parteipolitiker heute Abend mit dem Jahresbericht 2014 von Stadtmuseum und Stadtarchiv. Die umgestaltete Geschichtsschau wird auch zur museumspädagogischen Arbeit mit Kindern genutzt.

Mit dem Namen "Freiherr-vom-Stein-Haus" scheint sich dessen Leiterin Dr. Hella-Sabrina Lange noch nicht angefreundet zu haben. Über dem Tätigkeitsbericht 2014 für das Stadtmuseum und das Stadtarchiv, die darin an der Hauptstraße 83 unter einem Dach untergebracht sind, steht dieser Name jedenfalls nicht, der zu Beginn des vergangenen Jahres die von Lange und ihrem Team ungeliebte Bezeichnung "Kulturelles Forum" abgelöst hatte. Im Jahresbericht, den sie heute Abend den Politikern im Kulturausschuss vorlegen wird, gewichtet die Hausherrin ein anderes Ereignis aus dem Januar 2014 deutlich höher: die Eröffnung der neu gestalteten Dauerausstellung zur Langenfelder Stadtgeschichte.

Stadtmuseum Nach anderthalbjähriger Umbauzeit stehen seither die zuvor angestaubt und behäbig wirkenden Museumsräume im Obergeschoss wieder für Publikum offen. Und den Besuchern scheint der bei freiem Eintritt gebotene Mix aus Bildern und Texten auf Computerterminals, audiovisuellen Elementen und in Szene gesetzten Schaustücken zu gefallen. Zwar nennt der Jahresbericht keine exakten Besucherzahlen, doch sind nach den Worten des im Stadtarchiv arbeitenden Diplom-Dokumentars Marco Klatt seither deutlich mehr Leute in der 180 Quadratmeter großen Geschichtsschau als zuvor. "Am Anfang war der Weg" heißt der Titel, die Zeitreise beginnt bei Funden aus der Ur- und Römerzeit und endet im modernen Langenfeld.

Museumspädagogik Diese verbesserten Möglichkeiten nutzt Langes Mitarbeiterin Alexandra Hinke, um das museumspädagogische Programm auszubauen. Sie möchte nach eigenen Angaben das Interesse von Mädchen und Jungen aus Schulen und Kindergärten an Langenfelds Vergangenheit und Gegenwart wecken. Dazu hat sie im vergangenen Jahr zu einzelnen Epochen und Themenbereichen der Ausstellung ein Programm mit Informationen und spielerischen Elementen ausgearbeitet. Ihr Ansatz: "Das Museum soll als Erlebnisort wahrgenommen werden, an dem Geschichte begreifbar wird." So schauten sich Kinder der Kita Möncherderweg dort um und stellten danach bei sich eine Steinzeit-Ausstellung auf die Beine.

Wechselausstellungen Insgesamt 8085 Besucher wurden bei den vier Kunstausstellungen des vergangenen Jahres gezählt. Am zugkräftigsten war mit 2508 Besuchern an 53 Öffnungstagen die "Berliner Milljöh"-Schau mit Werken von Heinrich Zille und Käthe Kollwitz. 1985 Kunstinteressierte schauten sich die Tulpenkunst-Ausstellung an, 1798 "Das kleine Format - Realisten der Gegenwart" und 1794 die Objekte von Andrea Dami.

Stadtarchiv Die Zahl der Nutzer lag 2014 mit 199 unter der des Vorjahres. Allerdings sei 2013 der Zulauf von Familienforschern besonders hoch gewesen, nachdem das Archiv standesamtliche Registerakten zugänglich gemacht hatte, deren Sperrfrist abgelaufen war. Nach Klatts Angaben ist das Archiv stets interessiert an stadtgeschichtlich interessanten Fotos oder Urkunden. "Wir können sie einscannen, so dass das Original im Privatbesitz bleibt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort