Langenfeld Über Prisma-Schule informiert

Langenfeld · Rund 250 Interessierte ließen sich in der Stadthalle die Hintergründe zu der geplanten zweiten Gesamtschule in Langenfeld erläutern. Noch bis zum 14. September können 1016 angeschriebene Eltern Fragebögen zurückschicken.

 ... Stadthalle von Ute Piegeler (v.l.), Ulrich Moenen und weiteren Experten über die Pläne einer zweiten Gesamtschule informieren.

... Stadthalle von Ute Piegeler (v.l.), Ulrich Moenen und weiteren Experten über die Pläne einer zweiten Gesamtschule informieren.

Foto: rm-

Die Schullandschaft in Langenfeld könnte sich schon im kommenden Jahr grundlegend verändern. Noch bis zum 14. September können sich Eltern von Dritt- und Viertklässlern an einer städtischen Umfrage beteiligen und ihre Meinung zur geplanten zweiten Gesamtschule abgeben. Unter dem Namen "Prisma-Schule" soll sie am Standort von Johann-Gutenberg-Realschule und Felix-Metzmacher-Hauptschule errichtet werden und beide Schularten nach und nach ersetzen (siehe Infokasten). 400 der 1016 Fragebögen seien bislang ans Rathaus zurückgeschickt worden, hieß es bei einem Informationsabend zu dem Thema in der gut gefüllten Stadthalle.

 Rund 250 Interessierte - überwiegend Eltern - ließen sich in der ...

Rund 250 Interessierte - überwiegend Eltern - ließen sich in der ...

Foto: Matzerath, Ralph

"Wir haben den Begriff 'Prisma' gewählt, weil er Facettenreichtum, Vielfarbigkeit und Unterschiedlichkeit ausdrückt", erläuterte die städtische Schulreferatsleiterin Ute Piegeler den versammelten Eltern. Die neue Gesamtschule soll: Kinder und Jugendliche vierzügig im Ganztagsbetrieb unterrichten; Begabte ebenso individuell fördern wie Lernschwache; außerdem Schwerpunkte auf MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), Kommunikation und Design sowie Internationalität legen.

Als besonders wichtig bezeichnete das Entwicklungs-Team den Bezug zum Berufsleben. So meinte Werner Kerski, ein ehemaliger Gesamtschulleiter: "MINT bietet beispielsweise vielfältige Zugänge zum Fachbereich, es bildet die Grundlage der Produktion." Angestrebt werde die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Firmen und Hochschulen der Region. Auch die Lehrer- und Elternbildung rückt verstärkt in den Blick: "Wir verstehen uns als lernende Schule", betonte Piegeler. Daher sei die Gründung einer "Schulakademie" beabsichtigt, die kontinuierliche Fortbildung und Weiterqualifizierung sichern soll.

Ob die neue Gesamtschule überhaupt in den Bau gehen kann, ist indes noch nicht klar. Zwar hatten die Stadtpolitiker vor den Sommerferien im Schulausschuss grünes Licht für weitere Planungen gegeben. Doch wurde das pädagogische Konzept in dieser Sitzung zurückgezogen. Bis zum 14. September können die 1016 angeschriebenen Eltern ihr Urteil für oder gegen eine neue Gesamtschule abgeben. Mit einer Zustimmung von 40 Prozent, das macht ungefähr 200 Schüler, wird das Projekt in Angriff genommen. Gutenberg-Realschule und Metzmacher-Hauptschule würden so für das nächste Schuljahr keine Schüler mehr aufnehmen.

Die Meinungen der Langenfelder Eltern sind zurzeit noch gemischt. Einige schienen beim Infoabend in der Stadthalle vom Konzept "Prisma" sehr angetan zu sein, andere noch skeptisch oder gar sehr wütend – wegen des drohenden Verlusts "einer gut funktionierenden Hauptschule". Der städtische Fachbereichsleiter Ulrich Moenen betont jedoch, dass es für den Erhalt der beiden Schulen an Anmeldungen mangele, aber dass das Schulangebot in Langenfeld weiterhin vielfältig sei.

frage des tages

(alva)
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