Reusrath TV-Dinner in Reusrather Carport

Reusrath · Perlenmacherin Karin Höflich (43) aus Langenfeld kocht am 13. November in einer neuen WDR-Staffel von "Land und lecker". Nach vier spannenden und anstrengenden Drehtagen atmet sie jetzt erst einmal durch.

 Ist am 13. November bei "Land & Lecker" im WDR-Fernsehen zu sehen: Karin Höflich aus Reusrath.

Ist am 13. November bei "Land & Lecker" im WDR-Fernsehen zu sehen: Karin Höflich aus Reusrath.

Foto: MATZERATH

Perlenmacherin Karin Höflich (43) aus Langenfeld kocht am 13. November in einer neuen WDR-Staffel von "Land und lecker". Nach vier spannenden und anstrengenden Drehtagen atmet sie jetzt erst einmal durch.

Die dekorativen Kaminscheite stecken noch rechts und links zwischen den Verstrebungen des Carports an der Alten Schulstraße. Doch der Tisch mit weißer Festtagsdecke ist abgeräumt und die farbigen Platzteller sowie die Besteckteile mit leuchtenden Glasgriffen hat Karin Höflich längst in den Schränken verstaut. Nach den vier Drehtagen bleibt jetzt wieder Zeit, durchzuatmen und mit den beiden Hunden, dem Afghanen Orpheus und dem Windspiel Hoppenstedt ausgiebig Gassi zu gehen. "Das war superspannend und interessant, aber natürlich auch anstrengend", blickt die 43-jährige Perlenmacherin auf eine ganz neue Erfahrung zurück. "Schließlich steht man nicht täglich vor der Kamera."

Die sechste Staffel der WDR-Reihe "Land und lecker — wer kocht das beste Landmenü?" startet am 6. November. Sechs Frauen, die das Landleben teilweise auf den Höfen ihrer Vorfahren leben, und die den Mut hatten, eigene Wege zu gehen, laden sich gegenseitig ein. Neben dem Kochen besitzen sie noch andere, kreative Talente. Die Folge mit Karin Höflich, die in Reusrath ihre Glasperlenwerkstatt betreibt und im Frühjahr einen eigenen Kunstmarkt organisiert, ist voraussichtlich am Mittwoch, 13. November, um 21 Uhr im WDR Fernsehen zu sehen.

Mehrere Tage lang ist ihr die Kamera auf Schritt und Tritt gefolgt, dazu kamen die Anweisungen der Tontechniker und der Autorin. Gedreht wurde im Haus, im Garten, in der Werkstatt, beim Hundespaziergang und eben im Carport. Der Stellplatz fürs Auto wurde kurzerhand zum rustikalen Esszimmer, weil das alte Fachwerkhaus für das vielköpfige Drehteam und die zahlreichen Mitwirkenden zu klein war. "Ich sollte immer lächeln — das macht man in der Realität natürlich nicht." Ansonsten durfte sie sich kleiden wie immer. "Schminken musste ich mich glücklicherweise auch nicht."

Die Künstlerin und Tierfreundin hat sich in einem ehemaligen Gesindehaus der Dückeburg ihre kreative Oase geschaffen. Das kleine Häuschen liegt idyllisch inmitten eines riesigen, ein wenig verwilderten Gartens. In einem Nebengebäude hat sie ihre Werkstatt eingerichtet. Dort entstehen längliche, leuchtende Glasperlen, aus denen die gebürtige Brühlerin Schmuck und Besteckteile entwirft. "Glas ist mein Material — es ist starr, scharf und hat einen eigenen Willen. Der Reiz liegt darin es zu formen und zu beherrschen", beschreibt sie ihre Leidenschaft. Ziemlich eng wurde es am vierten und letzten Drehtermin, dem "Dinnertag". "Da waren drei Kamerateams bei mir." Eines filmte die Anfahrt des nostalgischen Busses mit den fünf weiteren Teilnehmerinnen aus Nordrhein-Westfalen, zwei die Gastgeberin und ihre beiden Helferinnen. Der Busfahrer sei ein Könner, habe das alte chromblitzende Schätzchen millimetergenau in die Einfahrt rangiert und "alle Chrysanthemen im Beet heil gelassen".

Der letzte Tag sei für sie der entspannteste gewesen. Alles war vorbereitet. "Ich habe nichts gekocht, was auf den Punkt genau gar sein musste, sondern ein deftiges und leckeres Essen zubereitet." Das Rezept für das Dessert sei erprobt. Sie habe es schon vielen Gästen aufgetischt. Selbst die Hunde ließen sich durch das Tamtam nicht aus der Ruhe bringen. "Ich hatte extra eine Hundesitterin da, aber Hoppenstedt saß meistens neugierig in der Küche."

Begonnen hat ihre "Filmkarriere" bereits im Frühjahr. Sie wollte gerade aufbrechen, um Freunde in Berlin zu besuchen, als der WDR anrief. "Das war ein nettes Gespräch, und ich sagte nach einigen Tagen Bedenkzeit zu", erinnert sich Karin Höflich. "Solch eine Chance bekommt man nur einmal im Leben", stellt sie rückblickend fest: "Die Dreharbeiten haben mein Selbstbewusstsein ganz schön aufgemöbelt."

(RP)
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