Langenfeld Junge Besucher greifen zu Gin

Langenfeld · Das Schoppenfest rund um Langenfelder Marktplatz und Gasse lockte mit Hochprozentigem und fetziger Musik.

 Beim Schoppenfest in Langenfeld  servierte Christoph Diehl seinen preisgekrönten Gin.

Beim Schoppenfest in Langenfeld  servierte Christoph Diehl seinen preisgekrönten Gin.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

„Wir wollen kein Altersheim mehr auf dem Marktplatz.“ Jochen von Bukowski spricht klare Töne. Das Schoppenfest müsse wieder mehr jüngere Leute anlocken. Daran arbeite er. Deshalb startete das Wein-Event diesmal schon am Freitagabend mit einem After-Work-Schoppen und fetziger Musik der Gruppe Second Hand.

Unter den acht deutschen Winzern waren zwei Neulinge: das Weingut Otto Schäfer mit Klaus Schäfer von der Nahe und das Weingut Winkler aus der Pfalz. Klaus Schäfer und sein junges Team fanden nur lobende Worte für das Langenfelder Schoppenfest. „Das ist besser als manches Weinfest an der Mosel. Moderner und hier ist einfach mehr los“, sagte er.

Während der Freitag noch ein wenig schleppend anlief, waren dann Samstag und Sonntag wirklich alle Plätze besetzt und der Marktplatz übervoll von gut gelaunten Menschen mit Weißem, Rosé und Rotem im Glas.

Dass man den Freitag in das ursprüngliche Wochenend-Weinfest hineingenommen habe, mache für die Winzer Sinn, die eh schon freitags anreisten und dann den Abend in Langenfeld verbrächten, so von Bukowski.

Natürlich darf bei einem Event rund um den Rebensaft die Weinkönigin nicht fehlen. Mit bezaubernder Ausstrahlung traten am Samstag Lisa aus Lorch und ihre beiden Prinzessinnen Paula und Mara auf. Wenn der Wein so schön macht, kann man ihn wirklich bedenkenlos trinken.

Zum zweiten Mal war Christiane Klauke unter den Winzern, obwohl sie selbst nichts mit Weintrauben zu tun hat, sondern mit Wachholder Beeren. Die Langenfelderin hat sich den Badischen Köstlichkeiten verschrieben und vertreibt sie von zu Hause aus und da besonders Gin, der übrigens zurzeit stark in Mode ist. „Ich denke, wir sind eine gute Ergänzung zu den Winzern“, sagte sie. Kredenzt wurde der weltbeste Gin, der in diesem Jahr von 400 Testern aus 90 Ländern an die Spitze gewählt wurde. „Ginster“ lautet sein Name.

Gebrannt wird er in Stuttgart aus Wacholder und reinem Quellwasser, schmeckt mild und würzig durch Zugabe von Kardamom, Koriander und weiteren Gewürzen aus der Natur, so genannten Botanicals. Vor allem die jüngeren Gäste honorierten den Trend.

„Schmeckt wirklich ganz toll“, sagte Christiane G. begeistert mit einem Gin-Tonic in der Hand. Es gab aber auch noch andere Sorten mit so abenteuerlichen Namen wie Fever Tree oder einen ganz und gar ungewöhnlichen Mandarinen-Geist, dessen Geruch schon beim Schnuppern betörte. Aufgegossen wurde auch er mit einem speziellen Tonic-Water, dazu kommt eine Scheibe Orange. Der leicht bitter-fruchtige Geschmack auf der Zunge war ein ganz besonderes Erlebnis.

Zwar war das alte Schoppenfest in der nach ihm benannten Gasse vor der ehemaligen Bücherei von Julius von Bukowsi ein bisschen enger und gemütlicher, wie auch Ralf Tillmans vom gleichnamigen Fischstand auf dem Fest bekannte. Dafür kann sich das Schoppenfest auf dem Marktplatz besser ausdehnen. Und es war genug Platz da, zu den stimmungsvollen Live-Karnevalsliedern von der Gruppe „Schlafmützen“ zu tanzen.

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