Langenfeld/Düsseldorf "Tomra Allstars" sind die beste Firmen-Band

Langenfeld/Düsseldorf · Bei "Rock gegen den Hunger"sucht die Welthungerhilfe die beste Unternehmens-Band der Region. Die Gewinner kommen aus Langenfeld. Sie kümmern sich normalerweise um Pfandautomaten.

 Von links noch rechts: Stefan Hingstler (Bass), Kai-Uwe Trappe (Gesang) und Bandleader Andreas Pern (Gitarre) feiern ihren Sieg. Marc Gross

Von links noch rechts: Stefan Hingstler (Bass), Kai-Uwe Trappe (Gesang) und Bandleader Andreas Pern (Gitarre) feiern ihren Sieg. Marc Gross

Foto: WELTHUNGERHIFE

Es ist dunkel im Henkel-Saal an der Ratinger Straße in Düsseldorf. Der große Raum ist gut gefüllt. Viele Rockfans in den mittleren Jahren stehen um die Stehtische verteilt, aber auch einige Familien mit ihren Kindern. Auf der Bühne am Ende des großen Saales sind drei Schlagzeugsets aufgebaut. Gitarren, Saxofone und Keyboards stehen herum. Die "Tomra Allstars" aus Langenfeld treten ins Rampenlicht und beginnen zu spielen. Das Publikum tobt. Ihre Interpretationen von Nenas "99 Luftballons" und Billy Idols "Rebel Yell" kommen so gut an, dass sie am Ende des langen Musikabends von der Jury zum Sieger gekürt werden.

Nach ihrem Erfolg bei "Rock gegen Hunger" dürfen sich die "Tomra Allstars" seit der vorigen Woche offiziell "beste Unternehmensband der Region Düsseldorf" nennen. Doch wie entsteht eine Firmen-Band überhaupt und was bringt sie dem Unternehmen? Die sieben Musiker von Tomra arbeiten in unterschiedlichen Positionen für den Pfandautomatenhersteller mit Sitz an der Katzbergstraße nahe am S-Bahnhof Langenfeld und haben eher zufällig zueinandergefunden. "Das war damals im Vorfeld einer Firmenfeier im Jahr 2013", erinnert sich Andreas Pern, E-Gitarrist und Bandleader. "Wir haben uns überlegt, was man denn Schönes machen könnte. Dabei fiel dann auf, dass einige von uns ganz passabel mit dem einen oder anderen Instrument umgehen können." Irgendwie habe sich dann auch noch ein Sänger gefunden. "Und seitdem sind wir eben die Tomra Allstars". Die Musiker versuchen, einmal in der Woche zu proben. "Das klappt im stressigen Arbeitsalltag natürlich nicht immer", sagt Pern. "Aber wenn es auf einen Wettbewerb wie diesen zugeht, sind alle motiviert."

Bevor die Pfandautomaten-Truppe loslegen konnte, musste sich die Band aber erst das Okay der Geschäftsführung einholen. "Das war bei uns vergleichsweise unkompliziert", sagt Pern, "unser Chef ist selbst Altrocker und war sofort Feuer und Flamme für die Idee." Für das Unternehmen sei die Musikgruppe ein großer Gewinn. "Wir kommen alle aus unterschiedlichen Abteilungen", sagt der Bandleader. "Wir kannten uns vorher überhaupt nicht und mittlerweile sind da richtig tiefe Freundschaften entstanden." Für das Arbeitsklima gebe es nichts besseres. Und das habe auch der Chef schon registriert. Die Musik verstehe man in der Firma auch als teambildende Maßnahme. "In Düsseldorf waren auch viele Kollegen dabei, um uns anzufeuern", sagt Pern. "Solche Events sind monatelang Gesprächsthema im Pausenraum. Das will kaum einer verpassen." Überhaupt seien die Reaktionen der Kollegen durchweg positiv. "Die finden es gut, dass wir uns so engagieren. Einer hat mal zu mir gesagt, dass die Firmenfeiern wegen uns erst so richtig Pepp bekommen. Da war ich schon ein bisschen stolz." So sehr die Firmenband bei Tomra auch geschätzt wird, Sonderurlaub gibt es für die Musiker nicht. "Gestern auf der Bühne, heute wieder Hotline - so ist das eben", sagt Pern. Er freue sich trotzdem schon auf den nächsten Auftritt. "Es gibt nichts Schöneres, als auf der Bühne zu stehen. Da nimmt man auch das frühe Aufstehen in kauf."

(RP)
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