Monheim Tipps für Frauen nach Familienpause

Monheim · Etwa zwei Drittel aller Mütter möchten nach der Familienpause wieder in den Beruf zurückkehren. Aber die meisten Frauen in dieser Situation sind unsicher und haben eine Menge Fragen: "Was sind meine Fähigkeiten heute wert?" "Soll ich in meinen alten Beruf einsteigen oder neue Wege gehen?" "Wie lassen sich Beruf und Familie vereinbaren?" Antworten auf diese und andere Fragen bietet der kreisweite Infotag "Fit und informiert – zurück in den Beruf", der am Mittwoch, 5. Juni, von 9 bis 15 Uhr, in der Langenfelder Stadthalle stattfindet. Am Dienstag stellten die Organisatoren in Langenfeld das Programm vor.

 Fit und informiert: Ein Netzwerk aus Wirtschaft und Verwaltung will Frauen den Wiedereinstieg ins Berufsleben mit einem Informationstag erleichtern. Gleichstellungsbeauftragte Diana Skrotzky (l.) präsentiert Broschüren.

Fit und informiert: Ein Netzwerk aus Wirtschaft und Verwaltung will Frauen den Wiedereinstieg ins Berufsleben mit einem Informationstag erleichtern. Gleichstellungsbeauftragte Diana Skrotzky (l.) präsentiert Broschüren.

Foto: ralph matzerath

Etwa zwei Drittel aller Mütter möchten nach der Familienpause wieder in den Beruf zurückkehren. Aber die meisten Frauen in dieser Situation sind unsicher und haben eine Menge Fragen: "Was sind meine Fähigkeiten heute wert?" "Soll ich in meinen alten Beruf einsteigen oder neue Wege gehen?" "Wie lassen sich Beruf und Familie vereinbaren?" Antworten auf diese und andere Fragen bietet der kreisweite Infotag "Fit und informiert — zurück in den Beruf", der am Mittwoch, 5. Juni, von 9 bis 15 Uhr, in der Langenfelder Stadthalle stattfindet. Am Dienstag stellten die Organisatoren in Langenfeld das Programm vor.

Beteiligt an der Messe sind die Wirtschaftsförderung des Kreises, die Gleichstellungsstelle der Stadt und die Partner des Netzwerkes W(iedereinstieg) im Kreis. Das Rahmenprogramm bilden eine Reihe von Workshops und Vorträgen, die in ihrer Gesamtheit die unterschiedlichsten Facetten des Themas beleuchten. Netzwerk-Partnerin Barbara Mathlage, die schon viele Frauen "zurückintegriert" hat, wird darüber referieren, wie der Einstieg gelingen kann. Sie beginne ihre Beratung in der Regel mit einer Bestandsaufnahme: Was kann ich überhaupt noch? Sie müsse die Frauen meist ermuntern, ihre Leistungen als Mutter und Hausfrau nicht allzu gering zu schätzen, in Vorstellungsgesprächen seien diese aber nicht viel mehr als eine Randnotiz. Die Rückkehrerinnen trauten sich oft nicht zu, ihre alten Fähigkeiten reaktivieren zu können — obwohl dazu in vielen Berufen eine Fortbildung ausreiche. "Man hat nie alles verlernt", so Mathlage.

So unterschiedlich die Motive für den Wiedereinstieg sein können, so vielfältig und zielgruppenorientiert sind auch die Info- und Beratungsangebote an den 30 Ständen, sagt Nicole Faber-Zisselmar, Koordinatorin des Netzwerks. So können sich etwa Alleinerziehende über Teilzeitberufsausbildung und flexible Kinderbetreuung informieren. Frauen mit Migrationshintergrund werden sich eher dafür interessieren, welche ihrer ausländischen Berufsabschlüsse anerkannt werden. Die VHS leistet praktische Hilfestellung bei der Bewerbung: Besucherinnen können ihre Bewerbungsmappen checken lassen und sich einer Farb- und Stilberatung unterziehen.

An Alleinerziehende wendet sich der Vortrag "Kinder, Beruf, Haushalt — und ich" der Psychologin Ursula Maile, die im Interesse des eigenen Energiehaushaltes berät, die verschiedenen Lebensformen in einer ausgewogenen Balance zu halten, sich Freiräume zu schaffen.

Tanja Bettermann von der Agentur Familienzeit gibt Tipps, die die Organisation des Alltags zwischen Beruf und Familie erleichtern. Petra Baumbach, die Beauftragte für Chancengleichheit beim Jobcenter ME-aktiv, zeigt in einem Vortrag Leistungsbezieherinnen Wege auf, die eigenen Stärken zu erkennen und aufzubauen. Das Startcenter NRW beim Kreis schließlich weist Wege in die Selbstständigkeit.

Um den Besucherinnen Mut zu machen, den Wiedereinstieg zu wagen, werden bei einem Podiumsgespräch zu Beginn des Infotages Frauen vorgestellt, die den steinigen Weg bewältigt haben — als Selbstständige, in einer Teilzeitausbildung und als alleinerziehende Migrantin.

Eine Personalchefin soll darlegen, wo für Unternehmen die Grenzen der Arbeitszeit-Flexibilität sind. "Auch muss man sich bewusst sein, dass es aus Unternehmenssicht nicht einfacher wird, wenn man sehr lange draußen war", sagt Nicole Faber-Zisselmar. Wenn man länger als drei Jahre aussteige, gucke der potenzielle Arbeitgeber auch schnell mal nach den anderen Bewerbungen, die er noch auf dem Tisch hat. "Die Konkurrenz ist da."

(RP/ac)
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