Langenfeld Tausende feiern beim Stadtfest in Langenfeld

Langenfeld · Nach ihrer Tour auf dem "Kick-Down" neben dem Langenfelder Rathaus muss Jenny (15) erstmal durchatmen und ihre Frisur richten. "Das war ganz schön krass", meint die Gesamtschülerin und schaut zurück, wo gerade die nächste Runde beginnt. "Von außen sieht das nicht so schlimm aus, aber es ist doch ein richtiger Adrenalinschub."

Langenfeld: So wird beim Stadtfest 2014 gefeiert
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Langenfeld: So wird beim Stadtfest 2014 gefeiert

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Foto: Matzerath

Gemeint ist das wohl spektakulärste Fahrgeschäft auf der Frühjahrskirmes, die traditionell das Stadtfest begleitet. Tausende Besucher tummelten sich am Wochenende auf der Suche nach Nervenkitzel und Geselligkeit in der Stadtmitte.

Das Stadtfest eröffneten am Samstag rund 200 Schützen mit einem Zug durch die Fußgängerzone. Dann spielte die Band "Torf" mit Dudelsack, Fidel und Akkordeon Volkstümliches aus Holland — passend zum Mottojahr. Es folgte neben vielen anderen die Coverband "Triple Sec". Auch am Sonntag gab's reichlich Musik auf zwei Bühnen, von Folklore bis Pop. "Wir wollen mit dem von vielen ehrenamtlichen Helfern gestützten Programm ein breites Publikum ansprechen", meint Dieter Braschoss, Vize-Bürgermeister und Vorsitzender der IG Stadtfest. "Wenn ich mir anschaue, wie viele Menschen in der Stadt unterwegs sind, hat das offensichtlich gut geklappt." Langenfelds Vereine nutzen das Fest traditionell, um sich und ihre Angebote zu präsentieren. Das ist auch bei der 38. Auflage der Fall — wenn auch in abgespeckter Form. Nur jeder zweite der rund 50 IG-Mitgliedsvereine macht mit. Über die Gründe wird an den Ständen auf der Solinger Straße nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen. "Ich glaube, dass einige Vereine nicht mehr genügend freiwillige Helfer finden", mutmaßt ein Vereinvorsitzender. Das sei auch eine Folge der alternden Gesellschaft. "Es ist für alle Gruppen schwer, engagierten Nachwuchs zu finden."

Dabei ist das Stadtfest eine gute Gelegenheit, "Werbung für die eigene Sache zu machen", wie Steffi Humpe vom Langenfelder Frauenchor betont. Am dessen Stand gibt es selbstgebackenen Kuchen. Einige Sängerinnen sind seit dem ersten Stadtfest dabei. "Mit den Einnahmen finanzieren wir Ausflüge oder Fortbildungen", sagt Humpe.

Die Freiwillige Feuerwehr ist zum ersten Mal mit einem eigenen Stand dabei: "Wir suchen ständig neue Mitglieder", sagt Vize-Leiter Marcus Jagieniak — und führt das "Rauch-Haus" vor. An dem koffergroßen Modell wird die Rauchentwicklung bei Bränden demonstriert. "Der Rauch ist viel gefährlicher als das eigentliche Feuer", erklärt Jagieniak.

Eher verlockend ist der Rauch am Stand des "Resonanz-Bildungsforums". Es riecht nach gegrillten Leckereien. "Wir sind ein Teil der Stadt und wollen uns auch so präsentieren", sagt Naciye Ünlü vom Vorstand des türkischen Familienvereins. In Sichtweite hat der Quartettverein Gladbach sein "Lager" aufgeschlagen. Wein- und Flammkuchenfreunde kommen hier auf ihre Kosten. "Wir können mit dem Erlös unser Sängerheim am Jansenbusch am Laufen halten — und manchmal finden wir auch eine neue Stimme für unseren Chor", sagt die Vorsitzende Sophie Offenberg-Sersch.

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