Streit um Martinszüge in Langenfeld CDU setzt sich ein und fordert Umdenken

Langenfeld · Der Jugendamtselternrat der Stadt Langenfeld gibt nicht auf. Bei der Sitzung am Dienstagabend soll diskutiert werden, ob Eltern sich bereit finden, einen Martinszug in Langenfeld zu organisieren. Rund 2300  haben die Petition für einen  Zug schon unterschrieben.

 Sollen sie ziehen oder nicht? In Langenfeld wird aktuell um die Martinszüge gestritten. Die Petition haben schon mehr als 2300 Langenfelder unterschrieben.

Sollen sie ziehen oder nicht? In Langenfeld wird aktuell um die Martinszüge gestritten. Die Petition haben schon mehr als 2300 Langenfelder unterschrieben.

Foto: dpa/Felix Kästle

Wie berichtet, ist ein Sturm der Entrüstung losgebrochen, nach dem klar war, dass in Monheim/Baumberg zwei Züge ziehen werden.

Schützenhilfe bekommt der Jugendamtselternrat jetzt von der CDU in Langenfeld. „St. Martin ist das Fest der Nächstenliebe. Schon im vergangenen Jahr mussten die Kinder auf dieses schöne Ereignis verzichten“, sagt Ratsherr Ingo Wenzel. Die CDU Langenfeld bedauere, dass in Langenfeld nicht nur sämtliche St. Martinszüge seitens der Schulen abgesagt wurden, sondern auch die der städtischen Kindergärten. „Mit dieser Entscheidung gehen die Schulen und Stadtverwaltung weit über die Einschränkungen der aktuellen Coronaschutzverordnung hinaus, die Veranstaltungen im Freien mit bis zu 2500 Teilnehmenden ohne Auflagen ermöglicht“, kommentiert Wenzel.

 Mit St. Martin als „christlichem  Brauchtum werden Werte des Teilens und der Nächstenliebe vermittelt, die gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig sind“, argumentiert Wenzel. Fußballspiele fänden wieder vor Publikum statt, Karneval könne in Kürze gefeiert werden – „es erklärt sich aus Sicht der CDU insofern kaum, wieso Kindern dieses besondere Ereignis nicht ermöglicht werden sollte“.

Das es anders geht, zeigen umliegende Städte wie Monheim oder Düsseldorf. Dort werden Martinszüge wieder ausgerichtet. Schon durch die Laternen würden Abstände automatisch eingehalten.

„Die CDU Langenfeld ruft daher zu einem schnellen Umdenken der Schulen und Stadtverwaltung auf und wird private Initiativen, St. Martin im Freien zu feiern, gerne unterstützen, sofort die Einhaltung der notwendigen Hygieneregeln im Freien garantiert ist.“

Auch im Netz reißt die Diskussion nicht ab. „Hauptsache, in der Stadt gibt es ein Springbrunnen-Event ohne jegliche Kontaktverfolgung, Abstandsregel oder 2G/3G Nachweis! Die Kinder dürfen es wieder ausbaden und bekommen die Verbote! Danke Stadt Langenfeld Rhld.“, schreibt Mai Imi. Stephan Clemens stellt klar: „Bleibt doch bitte bei der Wahrheit. In Monheim finden keine „städtischen“ Züge statt. Ausrichter sind Vereine wie das Martinskomitee. Weder in Langenfeld noch in Monheim ist die Austragung der Züge Aufgabe der Verwaltung.“

Thomas Jagieniak vom Vorstand der Langenfelder Stadt-Schulpflegschaft (LSSP) hat noch keine Anfrage der Grundschul-Pflegschaften bekommen, ob ein Martinszug möglich wäre. „Manche Eltern sind auch mit kleinen Lösungen zufrieden“, sagt er. Er kann sich kaum vorstellen, dass in der Kürze der Zeit noch ein Martinszug gestemmt werden könnte. „Die Schulen haben früh angefragt“, sagt er. „zu einem Zeitpunkt, als die Corona-Lage eine Genehmigung nicht ohne weiteres zugelassen hätte.“ Jetzt sei man weiter. Fußballspiele dürften mit Publikum stattfinden, auf dem Marktplatz konnten die Wasserspiele mit Publikum laufen. Den Ärger der Eltern könne er deshalb verstehen.

Jörg Ummelmann, Sprecher der Feuwehr Langenfeld weist drauf hin, dass die Wehrleute sich selbst schützen müssen, damit sie im Erntfall einsetzbar seien. Er kann sich nicht vorstellen, dass ein Einsatz rund um den Martinszug damit vereinbar wäre. Das gelte auch für die Freiwillige Feuerwehr.

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