Baumberg Strategien für fitte Senioren

Düsseldorf · Mehr als 40 Aussteller zeigten bei der Monheimer Seniorenmesse, wie die so genannte "Generation Gold" das letzte Lebensdrittel gestalten kann. Der Bogen reichte von Sport übers Schreiben bis hin zu Pflegekonzepten.

Vorsichtig führt Georg Proempeler sein Lanzettiergerät über den Finger von Gertrud Anstatt. Mit einem deutlich hörbaren Klicken schnellt eine kleine Nadel aus dem Apparat hervor und pikst die Seniorin in ihren rechten Zeigefinger. Ein winziger Tropfen Blut quillt daraufhin aus der Wunde. Damit benetzt der Apotheker schnell einen Teststreifen zur Blutzuckerbestimmung. Nach wenigen Sekunden piepst das Messgerät und der Wert flimmert über das Display. Die kostenlosen Tests sind bei den Besuchern der Seniorenmesse sehr beliebt.

Sport und Reisen

Gestern kamen hunderte Menschen auf das Gelände der Peter-Ustinov-Gesamtschule, um sich über die Themen Wohnen, Gesundheit, Sport und Reisen zu informieren. "Mein Blutzuckerwert ist im Moment leicht erhöht", berichtet die Rentnerin kurz nach der Messung. "Aber das liegt sicher an dem Sahnekuchen, den ich eben gegessen habe." Gertrud Anstatt (77) und Ingrid Wallner (67) kommen gerne auf die alljährliche Messe für Betagte. Beide gehören zu der immer größer werdenden Gruppe von Senioren, die sich auch im Alter fit halten wollen. "Mich interessieren die Angebote, die es in diesem Bereich gibt", sagt die gebürtige Monheimerin.

"Außerdem ist es immer eine schöne Gelegenheit, um Leute zu treffen und ein bisschen zu plaudern." Mit gesunder Ernährung, Denksport und wöchentlichen Gymnastikkursen halten sich die beiden Freundinnen auf Trab. Dem Älterwerden sehen sie daher eher gelassen entgegen. "Man muss sich schon mit diesem Thema beschäftigen", meint Anstatt und nippt an ihrem Kaffee. "Aber ich mache mich deswegen nicht verrückt und genieße einfach jeden Tag, so wie er kommt."

Am Stand der Sportgemeinschaft Monheim geht es vor allem um körperliche Fitness für Ruheständler. Der Verein bietet in diesem Bereich mit Rückensport, Tanz und anderen Sportarten ein breites Spektrum. "Damit bedienen wir die deutlich gestiegene Nachfrage", erklärt der SGM-Vorsitzende Karl-Heinz Göbel. "Mit 60 Jahren ist man heutzutage nicht mehr alt. Viele Menschen suchen daher gezielt nach Möglichkeiten, um aktiv Sport zu machen." Neben den Vereinen und Wohlfahrtsverbänden präsentieren sich auch viele lokale Händler auf der Seniorenmesse. Vom Gesundheitslatschen bis zur barrierefreien Toilette können sich die Besucher beraten lassen.

Insgesamt 40 Aussteller geben fachkundig Auskunft zu vielen Themen: Blutdruckmessungen, Herzbalancetests und Cholesterinwertbestimmung inklusive. Mit dabei sind auch die Seniorenheime aus der Region. Die Erfahrungen bei der Bergischen Diakonie Aprath bestätigen den Trend, dass Menschen länger fit bleiben und zunehmend später den Gang ins betreute Wohnen antreten. "Es gibt Männer und Frauen, die bis ins hohe Alter fit und aktiv sind", weiß Ulrike Nehrke, Heimleiterin des Diakoniezentrums am Berliner Platz. "Andere werden hingegen auch schon vor dem Ruhestand durch einen Schicksalsschlag zum Pflegefall."

(RP)
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