Monheim/Düsseldorf Störche sind weitergezogen

Monheim/Düsseldorf · Etwas ungewöhnlich war die Meldung Anfang Juni schon, dass im Himmelgeister Rheinbogen ein Storch unterwegs sei. Landschaftsökologe Holger Pieren von der Biologischen Station Haus Bürgel musste damals den Besucher mit eigenen Augen sehen, ehe er der Nachricht Glauben schenken konnte. Es komme schon mal zu Verwechslungen mit Reihern, sagte er vor gut sechs Wochen. Als zehn Tage später drei weitere Störche in der Urdenbacher Kämpe ihr Quartier aufschlugen, grenzte das für Pieren an ein kleines Wunder. Schließlich wurde zuletzt 2005 ein Brutpaar gesichtet, und das brach nach nur wenigen Stunden wieder auf – Richtung unbekannt. Der Landschaftsökologe hoffte, die Tiere würden nun etwas länger bleiben und vielleicht sogar miteinander anbandeln. Vergeblich. Die Störche sind weg, und ob es gefunkt hat oder ob sie wiederkommen, das weiß zu diesem Zeitpunkt niemand.

Etwas ungewöhnlich war die Meldung Anfang Juni schon, dass im Himmelgeister Rheinbogen ein Storch unterwegs sei. Landschaftsökologe Holger Pieren von der Biologischen Station Haus Bürgel musste damals den Besucher mit eigenen Augen sehen, ehe er der Nachricht Glauben schenken konnte. Es komme schon mal zu Verwechslungen mit Reihern, sagte er vor gut sechs Wochen. Als zehn Tage später drei weitere Störche in der Urdenbacher Kämpe ihr Quartier aufschlugen, grenzte das für Pieren an ein kleines Wunder. Schließlich wurde zuletzt 2005 ein Brutpaar gesichtet, und das brach nach nur wenigen Stunden wieder auf — Richtung unbekannt. Der Landschaftsökologe hoffte, die Tiere würden nun etwas länger bleiben und vielleicht sogar miteinander anbandeln. Vergeblich. Die Störche sind weg, und ob es gefunkt hat oder ob sie wiederkommen, das weiß zu diesem Zeitpunkt niemand.

Zumindest aber konnte Vogelkundler Jürgen Schumann bei der kurzen Stippvisite der Störche ein bisschen mehr über drei der vier schwarz-weißen Gäste in Erfahrung bringen. Sie trugen Ringe mit einer Kennnummer am Bein. Die Markierung ist fast wie ein Lebenslauf, "jedes Ablesen wird darauf vermerkt", erklärte der Ornithologe damals und warf ebenfalls einen Blick darauf. Per Post kam die Auswertung in dieser Woche bei Schumann an. "Der Himmelgeister Storch stammt aus dem Vergnügungspark Tripsdrill in Cleebronn zwischen Heilbronn und Pforzheim", sagt er. 2011 sei der "Süddeutsche" als Nestling dort beringt worden. Damals habe er 3150 Gramm gewogen. "Und er war bereits ein oder zwei Mal in Spanien", fügt der Vogelkundler hinzu. Die Urdenbacher Störche kommen aus dem Westen, genauer gesagt aus dem benachbarten Holland. "Ein Vogel wurde im Mai 2011 in Rossum beringt, der andere vor genau einem Jahr in Schoonrewoerd", sagt Jürgen Schumann. Sonst gebe es aber keine Informationen über die Langbeiner, auch nicht zum Geschlecht.

Warum alle vier ihr Quartier so abrupt geräumt haben, das weiß der Experte nicht. Vielleicht liege es am rückläufigen Hochwasser, vermutet Schumann. "Sicher ist aber, dass viele Störche bis zu ihrem sechsten Lebensjahr Vagabunden sind." Heißt: Sie ziehen herum, auf der Suche nach einem Partner und einem geeigneten Nestplatz.

Wilfried Höhnen vom Naturschutzbund (Nabu) freut sich über die Beobachtungen. "Lange hatte es den Anschein, als sei der Storch als Brutvogel in NRW vom Aussterben bedroht", sagt er. Nicht nur im Düsseldorfer Süden tummelten sich die Tiere, sondern auch in anderen Teilen der Landeshauptstadt. Im April wurde ein Exemplar auf dem Dach der Kirche St.Josef in Rath gesichtet und auch auf dem Gelände des Golfclubs Hubbelrath rasten regelmäßig Störche. "Vor allem die Deichöffnung des Urdenbacher Altrheins und die Schaffung weiterer Feuchtflächen in der Urdenbacher Kämpe begünstigen die Nahrungsbedingungen und schaffen Lebensräume für Störche", sagt Höhnen.

(RP)
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