Langenfeld/Monheim Statt ME bald LAF und MOM?

Langenfeld/Monheim · Der Bundesverkehrsminister möchte es allen Städten erlauben, eigene Kürzel auf Autokennzeichen zu setzen. Die Begeisterung bei den Bürgermeistern von Langenfeld und Monheim sowie beim Landrat hält sich in Grenzen.

 Durchaus denkbar: eigene Autokennzeichen für Langenfeld und Monheim. Das "LAF-YU"-Schild wäre von der Rechtschreibung her zwar nicht korrekt, doch als Hingucker sicher begehrt.

Durchaus denkbar: eigene Autokennzeichen für Langenfeld und Monheim. Das "LAF-YU"-Schild wäre von der Rechtschreibung her zwar nicht korrekt, doch als Hingucker sicher begehrt.

Foto: Matzerath

Haben Langenfelder Autofahrer bald ein LAF auf ihrem Kennzeichen und Monheimer ein MOM? Geht es nach Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, dann soll dies schon im Herbst möglich sein. Wie die RP berichtete, möchte der CSU-Politiker allen Städten erlauben, ihre Kennzeichen selber zu bestimmen. Die Reaktionen der beiden Bürgermeister und des Landrats zu diesem Thema waren gestern reserviert bis ablehnend.

Langenfeld/Monheim: Statt ME bald LAF und MOM?
Foto: Matzerath, Ralph

Während sich Monheims Daniel Zimmermann (Peto) ohne Klarheit über Verwaltungsaufwand, Ablauf und Kosten auf kein Urteil zu dem "nicht uninteressanten Vorschlag" festlegen wollte, machte sein Langenfelder Kollege Frank Schneider (CDU) aus seiner Ansicht keinen Hehl: "Der Vorstoß des Ministers ist vollkommen daneben. Er soll sich lieber um wichtigere Themen wie Maut und den Zustand des Straßennetzes kümmern. Ich werde die Sache bei uns jedenfalls nicht von mir aus vorantreiben." Auch Landrat Thomas Hendele (CDU) schüttelte den Kopf.

 Die Bürgermeister Frank Schneider und Daniel Zimmermann sowie Landrat Thomas Hendele (v.l.) äußerten sich reserviert bis ablehnend.

Die Bürgermeister Frank Schneider und Daniel Zimmermann sowie Landrat Thomas Hendele (v.l.) äußerten sich reserviert bis ablehnend.

Foto: rm-

Freie Buchstabenkombinationen

Langenfeld/Monheim: Statt ME bald LAF und MOM?
Foto: Stadt

Sofern Ramsauers Entwurf gleich nach der Sommerpause mit Zustimmung der Länder den Bundesrat passiert, hätten die Städte freie Hand, so dass Diskussionen auf kommunaler Ebene unvermeidlich würden. Parallel müsste für den Fall des Falles eine möglichst passende Buchstabenkombination reserviert werden. Für Langenfeld kämen etwa die noch nicht vorhandenen Kürzel LAF, LAD, LFD oder LGF in Betracht. LF und LAN werden zurzeit zwar ebenfalls nicht ausgegeben; doch standen diese bis 1973 auf den Kennzeichen der bayrischen Städte Laufen und Landau, die wohl weiterhin erstes Zugriffsrecht hätten. Ähnlich wären für Monheim am Rhein noch MOH, MOM oder MOR frei, während MO wohl eher in Moers (bis 1974 dort ausgegeben) und MON in Monschau (bis 1971) wieder aufleben dürften — so es dort gewollt ist.

Landrat Hendele kündigte an, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Bürgermeister-Konferenz und des Kreistags zu setzen. Doch sei er aus drei Gründen klar gegen eine Abkehr vom einheitlichen ME-Kennzeichen im Kreisgebiet. "Erstens würde ein bewährtes System ohne Not in ein Chaos verwandelt. Zweitens sehe ich als Polizeichef dadurch Probleme bei der Verbrechensbekämpfung, indem sich Zeugen unbekannte Kennzeichen verdächtiger Autos schlechter merken können. Und drittens ist das ,ME' ein Stück Identifikation für den Kreis, das wir etwa bei der Internationalen Immobilienmesse als Motto ,Invest in ME' einsetzen."

Aus diesen Gründen sollte auch in Langenfeld nach Ansicht von Bürgermeister Schneider das ME-Kennzeichen weiter Bestand haben. "Wir wollen nach außen den Kreis Mettmann so darstellen, dass alle zehn Städte etwas davon haben. Um den Namen Langenfeld in die Welt zu tragen oder innerhalb der Stadt die Identifikation zu fördern, gibt es bessere Möglichkeiten als ein eigenes Autokennzeichen."

Bürgermeister Zimmermann versicherte zwar, dass sich Monheim der Kreisfamilie zugehörig fühle. "Aber Mettmann ist für die Monheimer eben weiter weg als der Rhein." Vorschnell vom Tisch fegen möchte er Ramsauers Vorstoß jedenfalls nicht. Doch erwarte er trotz des vorhandenen Lokalbewusstseins nicht, dass sich Autofahrer in Scharen ein Monheimer Kennzeichen beschaffen würden. "Ein Austausch würde ja Geld kosten. Dann doch lieber für einen Euro unseren Gänseliesel-Aufkleber kaufen und neben das ME-Kennzeichen kleben..."

(RP)
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