Monheim Stadttor mit Hafenflair
Monheim · Das 2009 entwickelte Handlungskonzept Innenstadt ist noch lange nicht umgesetzt. Bis 2015 kann die Verwaltung dafür Fördermittel beim Land abrufen. Ein Stadttor könnte mit diesem Geld städtebaulich eingebettet werden.
Der Düsseldorfer Architekt Rainer Kohl hat sich viel vorgenommen. Kann er seine Vorstellungen verwirklichen, wird der Ortseingang Monheims sich in einigen Jahren komplett wandeln. Wo heute noch ein trister Parkplatz ist, könnte bald schon ein architektonisch spannendes Gebäude stehen, das den Blick in alle Richtungen offen lässt. Das Umfeld von Rheinpromenade, altem Shell-Gebäude, der Krischerstraße als Einkaufsmeile und der An d'r Kapell aufragenden Kirche in Konkurrenz zu einem 60er-Jahre Hochhaus könnten kaum unterschiedlicher sein.
Ein Kontext, der Rainer Kohl reizt. "Das neue Gebäude soll diese Sichtachsen aufnehmen", sagt er. Sein Arbeitstitel lautet "Meteor" und soll den kristallinen, sprich transparenten Aspekt der Planung ausdrücken. Doch noch sind die futuristischen Modelle — vier soll es geben — nicht fertig.
"Wir werden unsere Pläne in einem Workshop vorstellen", sagt Kohl, der selbst im Düsseldorfer Hafen wohnt und gerade in Neuss Leben in die Speichersilos an den Hafenbecken bringt. Mit im Boot für die Monheimer Planungen hat er das Aachener Architektenbüro Tilke, das weltweit für die Planung von Formel-1-Rennstrecken steht. "Das Büro ist breit und international aufgestellt", sagt Kohl, der die Hinwendung zum Wasser in Monheim hervorheben möchte. Wie berichtet wartet er gerade auf das O.K. der Bezirksregierung, den Rheinanleger umzusetzen. "Darüber hinaus wäre es denkbar, dass die Weiße Flotte künftig auch in Monheim anlegt", bekräftigt Kohl.
Passt ins Zentrenkonzept
Den Stadtplanern kommen diese Ideen entgegen. Sie würden sich in das "Handlungskonzept Innenstadt" einfügen. Erste Schritte dieses Konzepts sind schon verwirklicht. Das Monheimer Tor ist fertig, der Busbahnhof umgebaut. Der Kreisverkehr an der Krischerstraße wird realisiert. In einem folgenden Schritt soll die Straße als Einkaufsmeile attraktiver gestaltet werden, sprich: weniger Platz für den fahrenden Verkehr, mehr Raum für Fußgänger.
Die Gestaltung des Ortseingangs mit einer ausgefallenen, wenn nicht gar spektakulären Architektur würde eine weitere Aufwertung der Stadt am Rhein bringen. In zwei Werkstattverfahren will die Verwaltung diese beiden Aspekte mit Bürgern und Fachleuten abstimmen. "Wir wollen die Monheimer mit ins Boot nehmen", sagt Stadtplaner Robert Ullrich. Im ersten Workshop am 1. Juli sollen Einzelhändler und Bürger die Möglichkeit haben, ihre Wünsche zu formulieren. Ein weiterer Workshop ist am 9. Juli geplant. Dort sollen die Pläne von Rainer Kohl und Hermann Tilke vorgestellt werden.
Bis zum Jahr 2015 kann die Stadt für die Fortentwicklung ihres Zentrums noch Landesfördermittel in Höhe von 70 Prozent bekommen. "Die könnten in das Umfeld eines Stadttores investiert werden", so Ullrich und lässt vor seinen Augen die Vision eines belebten Quartiers direkt am Rhein entstehen. Das Gelände, für das Kohl sich als Investor interessiert, gehört der Stadt. 3500 Quadratmeter liegen brach. Käme Kohl, der bereits Schloss Laach saniert hat, zum Zuge, könnte am Rhein mit Anleger, Gastronomie und einem modernen Wohn- und Bürogebäude eine attraktive Mischung entstehen.
