Stadtfest mit Gänselieselmarkt Monheim fest in Römerhand

Monheim · Haus Bürgel gehört zum Unesco-Weltkulturerbe, und das wurde am Wochenende beim Monheimer Stadtfest ausgiebig unter dem Motto „Veni, Vide, Gaude“ gefeiert. Dazu gab es den traditionellen Gänseliesellauf und -markt.

 Veni, Vide, Gaude: Beim Monheimer Stadtfest hatten die Römer das Geschehen fest im Griff.

Veni, Vide, Gaude: Beim Monheimer Stadtfest hatten die Römer das Geschehen fest im Griff.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das Motto „Veni, vide, gaude!“ – Komm, besuche, feiere! – war am Wochenende in Monheim Programm. Die Stadt richtete ein Fest der Superlative aus und zog damit Besuchermengen in die für diesen Anlass für den Verkehr gesperrten Straßen rund um den Rathausplatz. Alles war nach römischer Art dekoriert, die vielen Mitmachaktionen ließen nicht nur Kinder begeistert in die Weiten des römischen Imperiums abtauchen, sondern machten auch den Erwachsenen jede Menge Freude.

Die Kinder konnten mit Pfeil und Bogen auf unterschiedliche Tierattrappen schießen oder sich im Axtwerfen versuchen. Wer ein bisschen Mut hatte, durfte am Monamare-Stand mit einer Holzkiste über Metallrollen von einer römischen Galeere herunterrutschen. Manche hatten daran so viel Spaß, dass sie gar nicht mehr aufhören wollten. Lucia wäre am liebsten noch „ganz viele mal“ mit der Kiste gefahren. „Das ist toll!“, sagt die 4-Jährige und strahlt über das ganze Gesicht. Doch der Papa will weiter und so muss sich Lucia von der Galeere verabschieden.

Doch es gibt ja noch so viel anderes zu erleben. Am Stand von Haus Bürgel konnten die kleinen und großen Besucher selbst römische Münzen prägen. Barbara Löffler von Haus Bürgel rollt dafür roten Ton aus. Danach wird die Schablone eines römischen Reiters in den Ton gedrückt. „Man muss sehr fest drücken und darf nicht wackeln“, erklärt sie. Ein prüfender Blick und Barbara Löffler nickt. „Das ist gut, man sieht die Härchen.“

Nun wird die Münze noch ausgestochen und dann zum Trocknen aufbewahrt. „Die Kinder können sich die später abholen“, erklärt Löffler, „es ist wichtig, dass die Kinder etwas selbst Gemachtes mitnehmen können.“ Das wecke das Interesse an den Römern.

Einen Eindruck vom Leben der römischen Legionäre konnten die Besucher des Stadtfestes im Römerlager gewinnen. Hier marschierten gewandete und bewaffnete Prätorianer unter den kritischen Blicken ihres Anführers zwischen den Lederzelten umher. Wer da aus der Reihe tanzte, bekam schon mal den Stab des Anführers gegen den Helm. Schon marschierte die Abteilung weiter, sehr zur Freude der zahlreichen Zuschauer. Ein Besucher lacht beim Anblick der römischen Soldaten. „Die Männer müssen immer ein bisschen Karneval“, meint er grinsend.

Aber nicht nur die Männer zeigten hier, wie ein römisches Lager funktionierte, auch Frauen waren mit von der Partie. In einem Zelt konnte man „einer Römerin“ beim Spinnen zusehen und beobachten, wie aus der flauschigen Wolle gleichmäßige Fäden wurden – und das ohne Spinnrad. Mit Metalldetektoren und Schaufeln bewaffnete Kinder suchten in einer riesigen Sandkiste nach römischen Münzen. Die Nachwuchsarchäologen stießen Freudenschreie aus, wenn sie auf einen kleinen Schatz stießen.

So wurde an jeder Ecke römisches Leben zelebriert, passend zur Ehre, dass der Niedergermanische Limes, zu dem auch Haus Bürgel gehört, nun zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. „Wir sind stolz darauf, dass wir in Monheim ein Teil dieser Stätte sind und sie für Besucher zugänglich machen können“, sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann bei der Eröffnung des Gänselieselmarktes.

Hier gab es an zahlreichen Ständen alles, was das Trödlerherz begehrte. Sogar kleine Schätze, wie die außergewöhnlichen Schachspiele von Jörg Krüger. „Ich habe sie gesammelt“, erzählt er. 25 Schachspiele aus aller Welt hatte er in einem extra Zimmer aufgebaut. „Aber irgendwann muss man sich davon trennen und für den Keller sind sie zu schade.“

 Sportlich wurde es am Wochenende beim Gänseliesellauf.

Sportlich wurde es am Wochenende beim Gänseliesellauf.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)
 Die beiden Angelinas und Wolfgang Chudy (v. li.) freuten sich über ihre Schätze beim Gänselieselmarkt.

Die beiden Angelinas und Wolfgang Chudy (v. li.) freuten sich über ihre Schätze beim Gänselieselmarkt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Schachspiele aus Mexiko hat er aus dem Urlaub mitgebracht. „Das aus China ist aus leichtem Pappelholz“, verrät er. Die Figuren sind kunstvoll bemalt. „Es ist ein rundum gelungenes Stadtfest“, erklärt Milan Krasniki. „Die Stimmung ist großartig, das Wetter spielt mit und das Programm ist der Hammer! So macht Feiern Spaß!“

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