Monheim Stadt will Ogata auf 1100 Plätze ausbauen

Monheim · Die Astrid-Lindgren Schule will zum Schuljahr 2017/8 rhythmisierten Ganztag einführen.

 Die Schule am Lerchenweg würde im kommenden Schuljahr gerne für alle drei Eingangsklassen den rhythmisierten Ganztag einführen. Die Stadt unterstützt dieses Anliegen, aber das Land hat schulrechtliche Bedenken.

Die Schule am Lerchenweg würde im kommenden Schuljahr gerne für alle drei Eingangsklassen den rhythmisierten Ganztag einführen. Die Stadt unterstützt dieses Anliegen, aber das Land hat schulrechtliche Bedenken.

Foto: Matzerath

Immer mehr Mütter sind berufstätig. Infolgedessen steigt die Nachfrage nach den - beitragsfreien - Betreuungsplätzen in der offenen Ganztagsschule (Ogata) an den Grundschulen rasant an. Nachdem der Rat im April 2014 den Ausbau der Kapazitäten auf 950 Plätze festgelegt hatte, wurden im Schuljahr 2015/6 tatsächlich 969 Plätze belegt. In den nächsten zwei Jahren plant die Stadt daher, die Ogata auf 1100 (August 2016) und dann auf 1150 Plätze (August 2017) auszuweiten. Allerdings stoßen die meisten Schulgebäude an ihre Kapazitätsgrenzen. "Mit dem Schulentwicklungsplan wurde ein Raumprogramm festgelegt, das den Schulen mittelfristig ermöglichen soll, mit allen Klassen in den Ganztag zu gehen: Dabei dient als Faustformel: eine große Klasse plus Nebenraum", erläutert Peter Heimann, Leiter des Bereichs Schule.

Armin-Maiwald-Schule: Für das kommende Schuljahr wurden 24 Kinder mehr für die Ogata angemeldet als es Plätze gibt. "Wir haben uns damit beholfen, indem wir den PC-Raum im Keller aufgelöst und Tablets eingeführt haben", so Heimann.

Winrich-von-Kniprode-Schule: Für die 175 Kinder, die ab Sommer 2016 eine Ogata-Betreuung beanspruchen, gibt es genügend Plätze - obwohl die Ogata in den während der Bauarbeiten am Neubau aufgestellten Containern mit weniger Raum auskommen muss. Der Beginn dieser Arbeiten hat sich um drei bis vier Monate verzögert, weil im ersten Angebotsrücklauf kein Bieter ein Angebot abgab, erklärt Gebäudemanager Michael Lobe.

Astrid-Lindgren-Schule: Die Schule erwägt, ab dem Schuljahr 2017/8 in den rhythmisierten Ganztag einzusteigen, im Sommer soll die Schulkonferenz eine entsprechende Entscheidung fällen. Die Schule wird sich überdies an dem Wettbewerb der Montag-Stiftung "Inklusive Schule" beteiligen, weil sie sich vom "Gemeinsamen Lernen" in eine Schwerpunktschule für die Förderschwerpunkte Körperliche und motorische Entwicklung und geistige Entwicklung weiterentwickeln will. "Mit dem neu konzipierten Schulgebäudes bietet sich die Chance, auch die nötige Infrastruktur vorzuhalten, wie Barrierefreiheit, behindertengerechte Sanitäranlagen und zusätzliche Therapieräume", sagt Heimann. Während die Förderschulen bisher eher Kinder mit sozial erworbene Problemen beschulten, wären damit in Monheim künftig alle Förderschwerpunkte abgedeckt.

Lottenschule: Um die 30 zusätzlich angemeldeten Ogata-Kinder (bisher 100) betreuen zu können, muss der bisherige Schulsozialarbeitsraum in einen Trainingsraum umgewandelt werden. Die von Lotten- und Lindgren-Grundschule genutzte Mensa gerät trotz des Schichtbetriebs an die Grenzen ihrer Kapazitäten.

Schule am Lerchenweg: "Die Anmeldezahlen für die rhythmisierten Ganztagsklassen sind seit mehreren Jahren in Folge so hoch, dass wir problemlos drei Eingangsklassen pro Jahr bilden könnten", erklärt Schulleiter Achim Nöhles. Schulrechtliche Fragen standen der Einrichtung aber bisher im Weg. "Es gibt einen Anspruch auf wohnortnahe Beschulung, deshalb müssen wir für die Kinder, für die eine Halbtagsbeschulung gewünscht ist, Kapazitäten offenlassen", erklärt Peter Heimann. Nöhles hält das Konzept der rhythmisierten Ganztagsklassen für zukunftsweisend. Dies belegten auch Studien, die für dieses Modell gegenüber dem klassischen Ganztag, einen spürbar höheren Qualitätsstandard nachwiesen, sagt er. Die Organisation von zwei verschiedenen Ganztags-Organisationsformen in ein und derselben Schule sei zwar schwieriger, wenn nicht gar unmöglich, aber im Kern gehe es ihm um die höhere Qualität durch dieses Modell. "Daher kommt für uns aber die Alternative, weitere Ganztagsplätze einzurichten, nicht in Frage", so Nöhles.

Hermann-Gmeiner-Schule: Aufgrund geringerer Anmeldezahlen startet die Schule nur zweizügig ins nächste Schuljahr. Durch den "gesparten" Klassenraum kann ein Nebenraum gewonnen werden. Ein Problem könnte sich ab dem Sommer 2017 ergeben, wenn die Hauptschule abgerissen wird, in der die Grundschule Räume für ihre Ogata nutzt. Ein weiterer Ausbau des rhythmisierten Ganztags würde aber eine bessere Ausnutzung der Räume ermöglichen. Heimann erhofft sich durch das geplante Quartier "Unter den Linden" positive Impulse für die Schule "Denn die machen dort eine gute Arbeit", sagt er.

(RP)
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