Stadt-Sparkasse Langenfeld Sparkasse treibt die Digitalisierung voran

LANGENFELD · Vorstände der Stadt-Sparkasse Langenfeld sind zufrieden mit der Jahres-Bilanz 2018 und pochen auf den Erhalt der Selbständigkeit.

 Die Sparkassen-Vorstände Stefan Noack (l.) und Dirk Abel zeigen es: Der Krawattenzwang für die männliche Belegschaft ist aufgehoben.

Die Sparkassen-Vorstände Stefan Noack (l.) und Dirk Abel zeigen es: Der Krawattenzwang für die männliche Belegschaft ist aufgehoben.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das Geschäftsvolumen der Stadt-Sparkasse Langenfeld hat einen neuen Rekord erreicht: Mit 1,486 Milliarden Euro lag der Gesamtbetrag Ende 2018 um 81 Millionen über dem des Vorjahres. „Wir sind bei anhaltender Niedrigzinsperiode mit der Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahr zufrieden“, sagt Vorstandsvorsitzender Dirk Abel (54). Das vor allem zur Bau- oder Unternehmensfinanzierung verwendete Kreditvolumen sei auf 1,162 Milliarden Euro gestiegen, die Kundeneinlagen hätten sich auf 1,164 Milliarden erhöht. Oberstes strategisches Ziel bleibe „die dauerhafte Selbständigkeit als eigenständiges und unabhängiges Kreditinstitut in Langenfeld“. Hierzu sei es wichtig, das Eigenkapital langfristig zu stärken.

„Es gab im vergangenen Jahr bei uns viele digitale Neuerungen“, merkt Vorstandsmitglied Stefan Noack (57) an. So ließen sich etwa im Online-Banking über die Sparkassen-App sekundenschnell Geldbeträge bis 15.000 Euro überweisen. „Wenn man zum Beispiel einen Gebrauchtwagen kaufen und den Kfz-Brief mitnehmen, aber nicht viel Bargeld mit sich führen möchte, ist dieses Instant Payment sehr hilfreich.“ Vorausgesetzt, der Autoverkäufer habe diese Technik ebenfalls zur Verfügung.

Auch das elektronische Postfach nannte Noack als Beleg für digitale Neuerungen der Langenfelder Sparkasse. „Es erlaubt den sicheren Zugriff auf alle wichtigen Unterlagen und Kontoauszüge an einem Ort.“ Zudem könnten Kunden über das hauseigene Online-Banking seit 2018 auch ihre Konten und Depots anderer Geldinstitute aufrufen. Und obendrein könnten sie sich laut Noack neuerdings in einer „Digitalen Filiale beraten lassen – via Telefon, per Video- oder Textchat“.

Mit Neuerungen dieser Art rüste sich die Langenfelder Sparkasse für die jüngere Generation. „Wir versuchen aber, für ältere Kunden den Service zumindest aufrechtzuerhalten“, betonte Abel. In der Hauptstelle an der Solinger Straße sowie in den Filialen Richrath und Reusrath seien insgesamt 204 Mitarbeiter und zehn Auszubildende tätig. Auch Barauszahlungen an Kassenschaltern seien dort möglich. In den ehemaligen Filialen an der Hauptstraße und an der Hardt können Kunden an Automaten Geld abheben, Überweisungen tätigen und Kontoauszüge ausdrucken, in Berghausen und Wiescheid stehen einzelne Geldautomaten.

Noack räumte ein, dass sich bei Überweisungen an Terminals oft Warteschlangen bildeten – etwa in den Pausenzeiten mittags. „Über den Tag gesehen sind diese Geräte aber sehr uneinheitlich ausgelastet, so dass wir deren Zahl nicht einfach erhöhen können. Da gibt es immer wieder Zeiten, in denen dort niemand warten muss.“

Und was sagen die Sparkassenchefs zum Ungleichgewicht zwischen niedrigen Sparzinsen und hohen Überziehungszinsen bei den Girokonten. Letztere seien bereits auf zurzeit 11,25 Prozent gesenkt worden, sagt Abel. „Und wir werden sie 2019 weiter anpassen, so dass sie dann im einstelligen Bereich liegen.“

Dass Abel und Noack die Jahreszahlen gestern vor Journalisten ohne Schlips präsentierten, war kein Zufall und verstieß auch nicht gegen hausinterne Vorschriften. „Wir haben bei der Stadt-Sparkasse Langenfeld jetzt den Krawattenzwang aufgehoben. Jeder Mitarbeiter darf selbst entscheiden, ob er den Schlips weglassen möchte“, berichtete Abel. „Ein halbes Jahr lang hatten wir das immer freitags probeweise so gemacht. Und diese lockere Art kam bei den Kunden überwiegend gut an.“

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