Monheim Stadt soll Landstraßen übernehmen

Monheim · Monheim müsste dann Tempolimits nicht mehr mit Straßen NRW abstimmten.

 Die Bleer Straße war 2013 Gegenstand einer Auseinandersetzung zwischen der Stadt Monheim und dem Landesbetrieb Straßen NRW.

Die Bleer Straße war 2013 Gegenstand einer Auseinandersetzung zwischen der Stadt Monheim und dem Landesbetrieb Straßen NRW.

Foto: Matzerath

Die Stadt könnte die Landstraßen 293 Bleer Straße und L 402 Opladener Straße in eigene Trägerschaft übernehmen, um sich künftig die meist schwierigen Abstimmungsprozesse mit dem Landesbetrieb Straßen NRW über Änderungen der Verkehrsführung zu ersparen. Die Stadtverwaltung schlägt daher dem Haupt- und Finanzausschuss vor, mit dem Straßenbetrieb und dem Verkehrsministerium hierzu Verhandlungen aufzunehmen. Außerdem soll ein Gutachter beauftragt werden, der den Sanierungsbedarf an den Straßen, den flankierenden Grünanlagen und den zugehörigen Entwässerungssystemen ermittelt.

Im vergangenen Jahr hatte Bürgermeister Daniel Zimmermann sogar eine Klage riskiert, um im Sinne der Anwohner eine Temporeduzierung auf der Bleer Straße durchzusetzen und eine Versetzung des Ortsschildes an die Stadtgrenze angeordnet. Zuvor waren Verhandlungen mit Straßen NRW an der unterschiedlichen Auslegung der Frage gescheitert, ob der Abschnitt der L 293 bis zur Marienburg bereits innerörtlich sei oder nicht. Wäre die Stadt Baulastträger könnte sie künftig als untere Verkehrsbehörde selber die Beschilderung oder Markierung verändern.

Vorbild für Monheim ist die Stadt Leverkusen, die im Zuge ihres neuen Verkehrskonzeptes für Hitdorf ebenfalls eine Abstufung der L 293 beantragen will.

Nach den Berechnungen der Stadt müsste das Land etwa 4,9 Millionen Euro aufbringen, um die insgesamt 10,1 Kilometer Landstraße in einen Zustand zu versetzen, dass sie die nächsten 15 bis 20 Jahre halten. Das ist bei einer Abstufung so üblich. Die genauen Zahlen soll aber noch ein Gutachter feststellen.

Dennoch kämen auf die Stadt nicht unerhebliche Aufwendungen für den Unterhalt der Straßen zu, vor allem müsste zusätzliches Personal für die Pflege der neu hinzugewonnenen Grünflächen, insbesondere an der Bleer Straße, eingestellt werden. Allerdings böte sich hier auch die Chance, durch eine qualitativ bessere Pflege das Stadtbild am Ortseingang der Opladener Straße zu verschönern, so die Verwaltung. Große Unwägbarkeiten bergen indessen die Kanalanlagen, die in einem miserablen Zustand sind. Auch müsste die Stadt künftig auf die Gebühr des Landes für die Entwässerung, immerhin 105 000 Euro, verzichten.

(RP)
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