Lokalsport Zweite Hälfte ebnet Bayers Frauen das Pokal-Viertelfinale

Leverkusen · Gut möglich, dass im Saisonrückblick von Bayers Fußballerinnen die Szene unmittelbar vor dem Seitenwechsel als entscheidender Wendepunkt Aufnahme findet. Zumindest für das Pokalspiel gegen den Ligakonkurrenten USV Jena darf der gut gezielte Kopfball von Rebecca Knaak nach einem Freistoß als Schlüsselmoment gelten. Der Führungstreffer mit dem Pausenpfiff war beim 5:0 die Schnittstelle zwischen zwei höchst unterschiedlichen Halbzeiten.

Bis dahin hatten die Leverkusenerinnen sich in einem zerfahrenen, umkämpften Duell zwar redlich bemüht, deuteten ihre Qualitäten aber nur hier und da einmal an, während sie sich hinten ein wenig zu oft auf die Klasse von Keeperin Anna Klink verließen (und verlassen konnten).

Im zweiten Durchgang dagegen war das Team von Trainer Thomas Obliers kaum wieder zu erkennen, spielte wie entfesselt auf und belohnte sich zur Freude aller Beteiligten endlich auch einmal für ihre starke Vorstellung. Lisa Schwab mit einem Doppelschlag (55./85.), Henrietta Csiszar mit einem feinen Lupfer (66.) und Turid Knaak (78.) lieferten mit ihren Treffern das nötige Zahlenwerk zum letztlich ungefährdeten Einzug ins Pokal-Viertelfinale.

Wer in die Gesichter der überglücklichen Leverkusenerinnen blickte, konnte erahnen, dass die Bedeutung dieser nahezu perfekten Halbzeit weit über den Cup-Wettbewerb hinausgehen könnte. Sie war auch Balsam für geschundene Sportler-Seelen: für Turid Knaak und ihr Comeback nach über einjähriger Zwangspause (Schien- und Wadenbeinbruch). Für Namensvetterin Rebecca Knaak und ihren freudigen Ausgleich nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus bei der U20-WM in Papua Neuguinea. Und die diente allen Teamkolleginnen als schöner Ausgleich zur bislang mauen Liga-Bilanz, zu der auch ein unnötiges 0:2 gegen eben jenen USV Jena gehörte.

Coach Thomas Obliers durfte erstmals den Puls etwas herunterfahren, weil sein Team eine klare Führung herausgespielt hatte. "Wir sind überglücklich", bekannte Turid Knaak - und sprach damit allen Leverkusenerinnen aus der Seele.

Bayer 04: Klink - Kempe, Barth, Krahn, Rianst (62. Rackow) - Wich, Hegering, R. Knaak, Schwab - Csziszár (80. Ludwig), T. Knaak (78. Weber).

(RP)
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