Es passt zur Jahreszeit. Und dass der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) innerlich irgendwie schon auf ein paar ruhige Tage eingestellt ist, darf als normal gelten — zumal ja heute Abend auch die Weihnachtsfeier auf dem Programm steht. Deren Gelingen hängt zwar nicht nur vom Wohlergehen der ersten Mannschaft ab, könnte aber im Falle eines weiteren Sieges doch eine Spur gelöster ausfallen. "Ich hoffe, dass ich dann gute Laune habe", sagt etwa Leszek Hoft. Für den Trainer und sein Team steht deshalb heute (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) im Heimspiel gegen die HG Remscheid ein Erfolg auf dem Wunschzettel.

Falls die bisherigen Resultate aus zwei gemeinsamen Oberliga-Jahren als Maßstab gelten, darf sich Langenfeld auf ein Happy End für 2013 freuen. Aus der Serie 2011/2012 stammen das 33:27 und 28:24, während die Saison 2012/2013 ein 32:28 und ein 31:23 brachte. Für Leszek Hoft zählen die alten Ergebnisse jedoch nicht — weil er dabei noch gar nicht als SGL-Trainer dabei war und weil er die Gäste sowieso als stark einschätzt: "Das wird ein sehr emotionales und sehr vom Kampf betontes Spiel. Remscheid kann eine sehr knackige Deckung spielen. Und sie haben in Mike Novakovic einen Trainer, der weiß, was er tut."

Nach dem Stand der Dinge geht es im Duell mit dem Vierten Remscheid (16:8 Punkte) vor allem darum, wer die Hinrunde in der Oberliga als Dritter beendet. Rechnerisch genügt Langenfeld (17:7) dazu ein Unentschieden, für das beide Teams allerdings kaum in Frage kommen. Die SGL steuerte in dieser Saison gerade mal die Punkteteilung bei den Bergischen Panthern bei (25:25), Remscheid kennt bisher nur Sieg oder Niederlage. "Natürlich hoffe ich, dass wir gewinnen", betont Hoft, "wenn uns das gelingt, sind wir genau in dem Bereich, den wir uns vorgenommen haben."

Das erste Saisonziel der SGL-Handballer ist erneut eine Position unter den ersten fünf. Zweites Ziel ist es, solange wie möglich den Sichtkontakt nach ganz vorne zu wahren, damit die interne Spannung erhalten bleibt. Dass sich die SG Ratingen 2011 (23:3 Punkte) die Meisterschaft nehmen lässt, glaubt am wenigsten Leszek Hoft, der sich bereits vor dem Beginn der Serie auf die Ratinger als Top-Favoriten festgelegt hatte. Seine bisher einzige Niederlage erlitt der Tabellenführer am dritten Spieltag mit dem 27:30 in Remscheid — was zusätzlich andeutet, dass Langenfeld vor einer hohen Hürde steht.

Nach dem Spiel und der Weihnachtsfeier folgt eine zweiwöchige Trainingspause, ehe die Vorbereitung auf die Aufgabe am 12. Januar (17.30 Uhr) beim Tabellenletzten TuS Wermelskirchen beginnt. "Auf die Rückrunde freue ich mich total", betont der Langenfelder Coach, der seinem bisher durch viele Verletzungen geplagten Team eine Steigerung zutraut: "Wir spielen noch nicht den Handball, den ich mir vorstelle." Im Aufgabenheft steht hier in erster Linie eine weitere Tempo-Steigerung. Darüber hinaus sollten in ausgesuchten Spielen die Nachwuchskräfte wie André Boelken oder Mirko Stolley mehr Einsätze bekommen. Das passt mit dem entsprechenden Polster im Rücken viel einfacher. Auch deshalb steht gegen Remscheid ein Erfolg auf dem Wunschzettel.