Fußball "Wir müssen das Tempo von Hönnepel spielen"

Langenfeld · Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SC Reusrath äußert sich zum Top-Duell im Niederrheinpokal und zur allgemeinen Lage des Teams.

 Wir versuchen alles: Trainer Udo Dornhaus und seine Reusrather wollen sich gegen Hönnepel keineswegs verstecken.

Wir versuchen alles: Trainer Udo Dornhaus und seine Reusrather wollen sich gegen Hönnepel keineswegs verstecken.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Herr Dornhaus, Sie sind mit zwei Siegen in die neue Saison gestartet und kämpfen jetzt im Niederrheinpokal um den Einzug in die nächste Runde. Könnte es derzeit überhaupt besser laufen?

UDO DORNHAUS Klar, wir sind sehr gut in die Saison gestartet, aber vieles könnte sich trotzdem deutlich positiver gestalten. Ich denke da vor allem an unsere personelle Situation. Derzeit fällt fast eine komplette Mannschaft aus.

Warum läuft es trotz dieser Lage aktuell und überhaupt in den letzten Jahren so gut beim SC Reusrath?

DORNHAUS Wir haben das große Glück, derartige Probleme mit unserem breit aufgestellten Kader auffangen zu können. In den ersten beiden Spielen musste ich 18 Spieler einsetzen. Das sagt beinahe alles über unsere aktuelle Situation, zeigt allerdings auch, dass die Mechanismen innerhalb der gesamten Mannschaft funktionieren. Woche für Woche entscheidet die aktuelle Form der Spieler darüber, wer am Wochenende in der Startformation steht. Hinzu kommt, dass die vielen jungen Spieler unseres Kaders enorm lernfähig sind und sehr gut mitziehen, wenn es darum geht, Vorgaben umzusetzen.

Im Niederrheinpokal kommt es nun zu einem echten Highlight. Im SV Hönnepel-Niedermörmter kommt der Oberligameister des vergangenen Jahres nach Reusrath. Freut sich ein Bezirksligist über so ein Los?

DORNHAUS Natürlich, man freut sich auf jeden Fall. Es ist schließlich der Reiz des Pokals, gegen die höherklassigen Mannschaften spielen zu können. Besonders Hönnepel-Niedermörmter ist etwas Besonderes, weil damit in der Theorie ja ein Regionalligist zu uns kommt. Wir haben uns trotzdem nicht anders auf die Begegnung vorbereitet, als wir es vor einem Ligaspiel tun würden. Die Meisterschaftspartie am nächsten Dienstag bei der SpVg. Hilden 05/06 ist mir um einiges wichtiger als das Spiel am Sonntag.

Was erwarten Sie für ein Spiel?

DORNHAUS Wenn der Gegner uns nicht unterschätzen wird, haben wir eigentlich keine Chance. Prinzipiell ist aber im Fußball natürlich alles möglich. Wir müssen unbedingt versuchen, das mit Sicherheit hohe Tempo der Gäste mitzugehen - eine andere Chance haben wir nicht. Entscheidend wird dann sein, wie lange wir da mitgehen und die Null halten können. Deren Spieler sind viel ballfertiger als unsere und arbeiten deutlich besser, auch gegen den Ball. Ich hoffe, dass wir einiges aus dem Spiel lernen können und dass sich keiner unserer Spieler verletzt. Angeschlagene Spieler haben wir schon genug.

In den letzten Wochen ist Ihre Mannschaft einer sehr starken Belastung durch zahlreiche Spiele ausgesetzt gewesen. Inwiefern sehen sie darin eine Gefahr?

DORNHAUS Ich sehe darin sogar eine sehr große Gefahr. Was wir in den vergangenen und in den kommenden Wochen durchmachen mussten und werden, ist nicht ohne. Man muss bedenken, dass wir in Reusrath immer noch Amateurfußball betreiben. Die Spieler haben oftmals Probleme, überhaupt freizubekommen, wenn wir mal unter der Woche ran müssen. Hinzu kommt, dass das Niveau in der Klasse aufgrund der Ligen-Umstrukturierung stetig wächst. Da muss man auch mit klarkommen. Es ist gut, dass wir oben mitspielen können. Mittlerweile ist es aber schon ein großer Erfolg, die Klasse halten zu können. Wir hoffen, möglichst sorglos aus dem September zu kommen. Dann werden wir in etwa wissen, wo wir stehen.

Sehen sie einen Weg, durch den ihrem Team derartige Belastungen erspart geblieben wären?

DORNHAUS Man hätte mit der Saison früher beginnen können. Dann hätten die Verantwortlichen beim Festlegen der Spieltermine deutlich mehr Spielraum gehabt.

MORITZ LÖHR FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(mol-)
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