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Seit 2008 dabei „Wir brauchen wieder Spaß am Handball“

Langenfeld · Vinzenz Preissegger, der Kapitän des Drittligisten SG Langenfeld, analysiert die schwierige Lage des Aufsteigers im Abstiegskampf.

 Voller Einsatz: Leidenschaft ist auch eines der typischen Kennzeichen für den Handballer Vinzenz Preissegger (rechts).

Voller Einsatz: Leidenschaft ist auch eines der typischen Kennzeichen für den Handballer Vinzenz Preissegger (rechts).

Foto: Ralph Matzerath

Er ist ein ruhiger Vertreter und der Typ Lautsprecher würde auch nicht zu Vinzenz Preissegger passen. Um jeden Preis reden, aber dabei eher wenig sagen? Das überlässt er dann doch lieber anderen. Der Handballer aus Leidenschaft äußert sich aber gerne, wenn es um wichtige Dinge geht. Und in diesem Punkt ist sich der Linksaußen in seiner Zeit bei der SG Langenfeld (SGL) auch treu geblieben – seit rund elf Jahren. In diesem Bereich hält der aktuelle Kader auch jeder Überprüfung stand: Preissegger ist seit 2008 für die SGL unterwegs, der dienstälteste Spieler im Team und ganz nebenbei mit 31 auch der an Jahren älteste Spieler. Nach dem Rückzug von Andreas Nelte (36) in die Zweite (Oberliga) führt Preissegger in dieser Wertung knapp vor Spielmacher André Eich (30), der ihm demnächst in den kleinen Kreis der über 30-Jährigen folgt. Möglicherweise ist es sogar etwas Ähnliches wie die Weisheit des fortschreitenden Handballer-Alters, die Preissegger die angespannte sportliche Situation des Drittliga-Aufsteigers gelassen beurteilen lässt: „Es war klar, dass wir vor einem ganz schwierigen Jahr stehen, dass wir ganz unten mitspielen werden.“ Kein Zufall deshalb: Als es um die Planungen für die nächste Saison ging, sagte Preissegger als Erster sofort zu.

Ob die SGL in den übrigen acht Partien vielleicht doch noch die Klasse hält, vermag Preissegger nicht zu sagen. Das Unternehmen dürfte eher auf wackligen Füßen stehen. Der Mannschaftsführer hält aber etwas anderes ohnehin für wichtiger. „Uns fehlt der Spaß am Spiel, wir müssen wieder mehr Spaß am Handball haben“, findet Preissegger. Die Lust am Sport und die Begeisterung für den Wettkampf hält er gerade jetzt für doppelt wichtig – weil die reinen Ergebnisse (wieder) kein Quell der Freude sind. Nach dem überraschenden 35:23 über die Ahlener SG zum Abschluss des alten Jahres gab es ja in den ersten fünf Spielen des neuen Jahres fünf zum Teil heftige Nackenschläge – 32:40 beim TSV GWD Minden II, 26:32 gegen den Leichlinger TV, 25:41 beim Longericher SC, 24:36 gegen die SG Schalksmühle-Halver Dragons, 26:32 gegen den VfL Gummersbach II.

Vinzenz Preissegger könnte es sich einfach machen, weil er bei keiner der Niederlage mit auf dem Feld stand. Grund: Beim Cageball-Spiel mit der von ihm trainierten Burscheider E-Jugend erlitt er eine langwierige Bänderverletzung, die wohl eine weitere Pause von drei bis vier Wochen erfordert. Der Handballer leidet aber mit – oft als Helfer seines Trainers Markus Becker auf der Bank. Grundsätzlich ist es für ihn schlimmer, nicht aktiv mitmischen zu können – und die SGL könnte sowohl die defensiven Qualitäten ihres Kapitäns als auch die im Angriff sehr gut gebrauchen.

Auf der anderen Seite macht sich Preissegger gerade vermehrt Gedanken, was er selbst tun könnte. Typisch: „Vielleicht muss ich mich da auch an die eigene Nase fassen.“ Eine der Maßnahmen, die heute unter der Rubrik „teambildend“ laufen, war jetzt der gemeinsame Besuch eine Herrensitzung im Karneval. „Schön war es“, berichtet Preissegger. Das will was heißen – weil er kein Geheimnis daraus macht, dass er sonst nicht der Oberjeck ist. Umso fester geht er davon aus, dass sich eine bessere Stimmung demnächst in besseren Leistungen bemerkbar macht. Und im Idealfall natürlich in besseren Ergebnissen.

Die Frage, ob Langenfeld die Tauglichkeit für die 3. Liga mitbringt, beantwortet der Mannschaftsführer klar. „Wir gehören da vom Umfeld her nicht hin. Wir müssen noch ganz viele Hausaufgaben machen“, betont Preissegger – einer jener Spieler, die vom Aufstieg in die Oberliga bis hin zur Meisterschaft dort, dem Triumph im Deutschen Amateurpokal und dem zweimaligen Sprung in die 3. Liga maßgeblich an der bisher erfolgreichsten Zeit im Langenfelder Handball beteiligt waren (sind). Der Blick voraus stimmt ihn zuversichtlich, weil er es der neuen Führungsspitze zutraut, Veränderungen durchzuziehen: „Wir machen das gerade.“ Die da „oben“ sind der neue Abteilungsleiter Thorsten Scholl und dessen Stellvertreter Dennis Werkmeister – der zugleich Sportlicher Leiter der Handballer ist. Die drei Herren kennen sich seit einer halben Ewigkeit. Vermutlich wird Vinzenz Preissegger die anderen auf seine Art wissen lassen, wenn er etwas für wichtig hält.

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