Handball Wieder wie verwandelt

Handball · Der zuletzt eher schwache Handball-Oberligist SG Langenfeld vollzog beim Neusser HV eine echte Kehrtwende. Das Team um Trainer Heino Kirchhoff verlor zwar mit 24:28, spielte aber stark und trug viel zu einer Klasse-Partie bei.

 Absprung: Vinzenz Preissegger tat sich für Langenfelds Handballer aber in erster Linie als perfekter Abwehrspieler hervor.

Absprung: Vinzenz Preissegger tat sich für Langenfelds Handballer aber in erster Linie als perfekter Abwehrspieler hervor.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Die Ergebnisse ähneln sich auf den ersten Blick schon sehr, doch auf den zweiten liegen fast Welten dazwischen. Eine Woche nach der deprimierenden 23:28-Pleite gegen die SG Dülken musste der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) wieder eine Niederlage hinnehmen. Aber das 24:28 (13:14) beim Titelkandidaten Neusser HV bot eine ganz andere Qualität, sodass selbst der zuletzt oft unzufriedene Trainer Heino Kirchhoff ein echtes Lob auf Lager hatte: "Das war unsere bisher beste Saisonleistung." Dass Langenfeld trotzdem die Tabellenführung auf Zeit abgeben musste, war ohnehin zu verschmerzen.

Vor dem Anpfiff hatte sich die schwierige personelle Lage zusätzlich verkompliziert, denn Linkshänder Niklas Körner war kurzfristig unabkömmlich (Studium in Gießen) und stand deshalb nicht zur Verfügung.

Neben den verletzten Fabian Düllberg (Muskelfaserriss), Tobias Kottwitz, Matthias Herff (beide Kreuzbandriss), Alexander Klimke (Rücken/mittlerweile operiert) und Stefan Wagener (Bauchmuskelzerrung) fiel damit bereits der sechs Spieler aus dem Stammkader aus — eine echte Hypothek, die jedes Team stark beansprucht.

Überraschender Pfiff

Langenfeld trug dennoch seinen Teil zu einer auf hohem Niveau stehenden Partie bei, die alle Attribute eines Spitzenspiels hatte — viel Stimmung, sehenswerte Aktionen, 400 Zuschauer. Fast hätte die SGL sogar ein Unentschieden in die Pause gebracht, wenn nicht eine Schiedsrichter-Entscheidung den Hausherren direkt vor dem Ende der ersten Hälfte einen Siebenmeter beschert hätte.

Kirchhoff: "Das war sehr überraschend. Plötzlich kam da ein Pfiff und keiner wusste, warum." Neuss verwandelte zum 14:13 und nutzte den Ballbesitz direkt nach der Pause ebenfalls aus — 15:13 (31.). Es spricht für die SGL, dass sie selbst nach dem 14:17 (37.) nicht aufgab. Beim Stande von 21:21 (47.) und 23:23 (52.) durften die Gäste mit dem in der offensiven Deckung überragenden Vinzenz Preissegger sogar von mehr träumen — ehe sich die Waage wieder nach Neuss neigte.

Positive Erkenntnisse

Ein Ballverlust zum 23:24 (53.) war der Anfang vom Ende für Langenfeld, das sich in der entscheidenden Phase gegen einen cleveren Kontrahenten einfach ein paar Fehler zu viel erlaubte. Trotzdem nahm Coach Kirchhoff viel Positives mit: "Neuss war einen Tick besser und hat insofern verdient gewonnen. Aber für uns war das ein Schritt in die richtige Richtung." Manchmal liegen eben Welten zwischen fast identischen Ergebnissen.

SGL: Hanke, C. Wansing — Majeres (4), Rosiak (6/1), Wille (4), Preissegger (2), Justen (1), Eich (3), Felder, Voigt (1), Nelte (2), Schickhaus (1).

(RP/rl)
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