Handball Wie ein Verschiebe-Bahnhof

Handball · Den Handball-Oberligisten SG Langenfeld plagt im letzten Teil der Saison-Vorbereitung eine personelle Pechsträhne. Weil einige Spieler verletzt oder angeschlagen sind, muss Trainer Heino Kirchhoff oft improvisieren.

 Hart erwischt: Rückraumspieler Christian Majeres kann sich derzeit wegen eines Fersensporns nur unter größeren Schmerzen bewegen.

Hart erwischt: Rückraumspieler Christian Majeres kann sich derzeit wegen eines Fersensporns nur unter größeren Schmerzen bewegen.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Die Feiertage liegen schon ziemlich lange hinter den Handballern der SG Langenfeld (SGL). Vor nahezu vier Monaten machte das Team um Trainer Heino Kirchhoff mit dem 29:25 über den Ohligser TV vorzeitig den Titel in der Verbandsliga und den Aufstieg in die Oberliga klar.

Nun ist die Freude über den größten Erfolg der Vereinsgeschichte zwar geblieben, aber von Euphorie ist zumindest derzeit nichts mehr zu spüren. Der Aufsteiger plagt sich gerade im letzten Teil der Vorbereitung mit größeren Problemen herum. "Wir haben nicht gerade Glück gehabt", sagt Kirchhoff, für den die Ergebnisse in den bisherigen Tests insgesamt die geringste Rolle spielen.

Personell sieht das in bester Besetzung sicher oberliga-taugliche Aufgebot momentan wie ein Verschiebebahnhof aus, in dem sich immer wieder neue Lücken auftun. Unter anderem die Fraktion der für den rechten Rückraum vorgesehenen Linkshänder ist davon betroffen. Christian Majeres leidet unter einem Fersensporn, der unter läuferischer Belastung entsprechend starke Schmerzen verursacht. Deshalb droht Niklas Körner — selber durch eine Bänderdehnung gehandicapt — im schlimmsten Fall auf sich alleine gestellt zu sein.

Schwieriges Umsetzen

Weil dies angesichts der Belastung in der Oberliga nicht funktionieren kann, muss womöglich ein Rechtshänder auf die für ihn eher unangenehme rechte Seite wechseln. Da gibt es naturgemäß die eine oder andere Idee, bei deren Umsetzung es jedoch ähnlich hakt, weil insgesamt zu viele Kräfte kaum richtig einsatzfähig sind — wie David Rosiak, den erhebliche Rückenbeschwerden plagen. Matthias Herff (Verdacht auf Meniskus-Quetschung) und Alexander Klimke (Rücken) komplettieren die Liste der angeschlagenen Spieler. Außerdem gibt es noch die üblichen Pausen durch Urlaub (Fabrice Voigt) oder andere persönliche Verpflichtungen (Vinzenz Preissegger).

Chancenlos bis beherrschend

Die Drittligisten Leichlinger TV (22:39) und TuS Wermelskirchen (18:29) waren mehr als eine Nummer zu groß. "Da hatten wir gar keinen Anschluss", urteilte Kirchhoff. Die beiden Siege über die Oberligisten HSG Menden (31:27/Westfalen) und SC Longerich (25:22/Mittelrhein) durften aber zumindest als Mutmacher dienen für den Aufsteiger. Kirchhoff: "Die haben wir klar beherrscht." In den restlichen Wochen bis zum Saisonstart möchte er gerne die Defizite in Abwehr und Angriff beheben — am liebsten mit einer halbwegs kompletten Mannschaft. Das wäre dann beinah sogar eine eigene Feier wert.

(RP)
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