Fußball Wen Druck blockiert

Fußball · Neu-Trainer Marek Lesniak holte mit dem Fußball-Landesligisten TuSpo Richrath vier Zähler aus zwei Spielen. Die Lage ist trotzdem stark angespannt. Der Ex-Profi hatte aber nie eine Blitzwende versprochen: "Ich bin kein Messias."

 Voller Gedanken: Trainer Marek Lesniak glaubt fest an die Richrather Rettung – aber kaum daran, dass die Befreiung von allein eintrifft.

Voller Gedanken: Trainer Marek Lesniak glaubt fest an die Richrather Rettung – aber kaum daran, dass die Befreiung von allein eintrifft.

Foto: Matzerath

Falls denn jemand geglaubt haben sollte, dass Marek Lesniak den Fußball-Landesligisten TuSpo Richrath praktisch im Vorübergehen in Sicherheit bringt, hat er jetzt Klarheit. Denn davon kann keine Rede sein — und Lesniak selbst wollte davon sowieso nie was wissen.

"Nee, nee, nee. Ich bin bestimmt kein Messias", betont der 47-Jährige, der vor zwei Wochen die Nachfolge des entlassenen Michael Kezmann antrat. Die bisherige Bilanz kann sich sogar sehen lassen. Zwei Punkte aus vier Spielen sind keine schlechte Ausbeute für ein Team, das im Abstiegskampf steckt.

Im Detail gabs zuerst den 2:1-Sieg beim Rheydter SV — mit einer Portion Glück, das die Richrather zum Saisonstart (fünf Niederlagen hintereinander) in der einen oder anderen Partie nicht hatten.

Am Sonntag legte TuSpo das 1:1 gegen den VfB Solingen hinterher und anschließend konnte keiner richtig zufrieden sein. Die Vorstellung der Hausherren blieb oft unter dem, was gesichertes Landesliga-Niveau ausmacht. "Vom Fußballerischen her war das nicht so schön", bestätigte Lesniak, "aber wir müssen es jetzt so nehmen, wie es ist."

"Ein Fünfter spielt anders"

Der neue TuSpo-Coach bemüht eine Anleihe bei seiner eigenen Erfahrung. "Natürlich ist die Mannschaft an ihrer Lage selber schuld. Da kann sie niemandem einen Vorwurf machen. Aber wenn du Fünfter oder Sechster bist, spielst du einfach anders", sagt Lesniak.

Soll heißen: Das, was im Training ohne Druck gut oder sogar bestens funktioniert, ist im Spiel bisweilen weg — eben irgendwie blockiert. Deshalb will der Coach alles tun, Selbstwertgefühl und Sicherheit so schnell wie möglich und deutlich zu steigern. "Ich glaube, die Jungs sind schon etwas lockerer geworden", meint der Ex-Profi. der das beste Rezept zur Entspannung kennt: Siege sind hier durch nichts zu ersetzen.

Trotz weiterhin klar erkennbarer Mängel im Spielaufbau oder in der Chancenverwertung ist Lesniak ohnehin felsenfest von einem versöhnlichen Saisonverlauf für die Richrather überzeugt: "Wenn alle mitziehen, dann werden wir uns retten."

Auf dem Weg zur endgültigen Sicherheit gibts allerdings so gut wie keine einfache Aufgabe mehr und schon die Partie am Sonntag (14.30 Uhr) beim Vierten TuRU Düsseldorf II hat es in sich.

Nur Hilfe, kein Wunder

Verlieren darf Richrath (acht Zähler) dort kaum, weil sich parallel der VfB Solingen (acht) und der HSV Langenfeld (sieben) gegenüberstehen. Ein Unentschieden wäre andererseits bereits ein anständiges Ergebnis für TuSpo. Lesniak hatte dem Verein beim Amtsantritt schließlich nur seine Hilfe versprochen und keine Wunder.

(RP)
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