Handball Wansing ein Wahnsinn

Handball · Handball-Oberligist SG Langenfeld schien gegen die HSG Düsseldorf II in eine Pleite zu stolpern, aber nach dem 11:15 reichte es noch zur Wende. Keeper Christian Wansing spielte herausragend und hielt auch den 22:21-Sieg fest.

 Mal überlegen: Dawid Rosiak fand mit fünf Treffern immerhin die eine oder andere gute Lösung.

Mal überlegen: Dawid Rosiak fand mit fünf Treffern immerhin die eine oder andere gute Lösung.

Foto: Matzerath

Der Vortrag war bis in die zweite Halbzeit hinein total verkorkst und der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) auf dem falschen Dampfer. Sogar ein Debakel gegen die HSG Düsseldorf II drohte, weil die Hausherren bis zum 11:15 (36.) nicht im Geringsten den Eindruck erweckten, noch mal entscheidend an der Partie teilnehmen zu können.

 Endstation: Am erneut glänzenden Langenfelder Torhüter Christian Wansing blieben ganz viele Düsseldorfer Versuche hängen.

Endstation: Am erneut glänzenden Langenfelder Torhüter Christian Wansing blieben ganz viele Düsseldorfer Versuche hängen.

Foto: Matzerath

Aber der Aufsteiger, der schon am Boden lag, rappelte sich wieder auf — und gewann nach einer dramatischen zweiten Halbzeit mit 22:21 (9:13). "Ich wusste in der Pause zuerst gar nicht, was ich sagen sollte", meinte Co-Trainer Kai Wille, der erneut als Vertreter von Chefcoach Heino Kirchhoff (Kur) fungierte, "ich konnte ja wechseln, wie ich wollte. Nichts hat funktioniert."

Mit mehr Leidenschaft

Eine Änderung fand jedoch statt — mit Folgen. Weil zuvor weder André Eich noch Fabrice Voigt als Regisseure überzeugt hatten, sollte fortan Kapitän Stefan Wagener die Fäden ziehen und für mehr Tempo sorgen — was ihm gut gelang. "Stefan hat sich empfohlen", urteilte Wille, der am Ende auch zunehmend mehr Leidenschaft in den Aktionen der zuvor seltsam gehemmten Hausherren entdecken konnte.

Der Start bis zum 3:0 (5.) war locker-flockig, aber Langenfeld verabschiedete sich bald in spielerische Not — mit einer Fülle von Ballverlusten und ausgelassenen Chancen. Übers 6:3 (12.) kam Düsseldorf auf 6:6 heran (14.) und nach dem 9:9 (24.) riss der Faden bei den Gastgebern bis zum Wechsel und dem 9:13 (30.) komplett.

Als Andreas Nelte (36.), Fabian Düllberg (38.) und zweimal Christian Majeres (39./40.) aus dem 11:15 das 15:15 gemacht hatten, entwickelte sich bis zum 20:20 (53.) ein offener Schlagabtausch — in dem beide Seiten gleich reihenweise Angriffe versiebten. Die beiden Düllberg-Tore zum 21:20 (53.) und 22:20 (57.) sorgten ebenfalls nur für vorsichtige Entspannung.

Verdiente Belohnung

Düsseldorfs 21:22 (58.) leitete aufregende 160 Schluss-Sekunden ein, in denen sich Langenfelds mit weitem Abstand bester Spieler selbst belohnte. Keeper Christian Wansing, schon vorher stark, wehrte kurz hintereinander zwei Versuche der Gäste ab — den letzten vier Sekunden vor dem Ende.

Wenig später war Feierabend und die halbe Mannschaft stürmte direkt auf ihren Torhüter zu. Auch Wille fand die Wende klasse: "Alle Achtung, wie sich die Mannschaft da rausgezogen hat." Den verkorksten Teil des Unternehmens will er keineswegs vergessen — aber in Ruhe lieber erst im Training aufarbeiten.

SG Langenfeld: Hanke, Chr. Wansing — Majeres (5), Rosiak (5/2), Preissegger (1), Justen, Eich, Düllberg (6), Wagener (1), Felder, Voigt, Nelte (3), Schickhaus (1).

(RP)
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