Handball Wahnsinns-Finale

Handball-Verbandsligist SG Langenfeld beendet die Saison nach dem 31:30 gegen Unitas Haan auf Platz drei.Das Duell war ein verbissen geführter Kampf und die Atmosphäre nach einem üblen Foul an Tobias Justen vergiftet.

Die Emotionen kochten hoch und das Saisonfinale in der Handball-Verbandsliga war alles andere als ein lockeres Auslaufen. Aufsteiger SG Langenfeld (SGL) gewann gegen Unitas Haan knapp mit 31:30 (14:14) und sicherte sich so in der Abschlusstabelle den dritten Platz. Am Ende wurde vor allem der Mut von Christian Majeres belohnt. Der Rückraumspieler nahm beim Stande von 30:30 erst zwei miserable Anläufe, die Haan jeweils in Ballbesitz brachten – und wagte 20 Sekunden vor dem Abpfiff einen dritten Versuch. Weil er diesmal passte, glückte das 31:30.

"Wir haben verdient gewonnen", fand SGL-Trainer Heino Kirchhoff, "und ich hätte mich schwer damit abfinden können, wenn wir einen oder sogar zwei Punkte verloren hätten." Dass es keine Geschenke geben würde, war sofort zu spüren – 3:3 (14.), 6:6 (15.), 8:8 (20.). Dann folgten die drei Minuten, in denen Langenfelds Tobias Justen den Mittelpunkt darstellte. Beim 9:9 (22.) war noch alles normal, bevor es knüppeldick kam.

"Kann ich nicht begreifen"

Justen befand sich nach einem Gegenstoß auf dem Weg zum 10:9, als er in der Nähe des Torraums heftig attackiert wurde und unsanft an der hinteren Hallenwand landete. "So eine Aktion kann ich überhaupt nicht begreifen", meinte Kirchhoff, der sich bis lange nach dem Ende nicht richtig beruhigt hatte.

Glück für alle: Die Szene ging glimpflich ab und Justen konnte weitermachen. Erstaunlicherweise blieb der beteiligte Haaner ebenfalls im Rennen, denn die Unparteiischen verhängten gegen Martin Panthel nur eine Zwei-Minuten-Strafe – wo die Rote Karte zwingend nötig gewesen wäre. Tobias Justen antwortete übrigens auf seine Weise, indem er schnell das 10:10 (24.) und 11:10 (24.) folgen ließ.

Langenfeld lag beim 22:19 (41.) zum ersten Mal drei Treffer besser und beim 25:26 (52.) plötzlich zurück. Nach dem 26:26 (52.) war Vinzenz Preissegger zum Gegenstoß unterwegs – und wurde hier vom Haaner Benjamin Ramhofer rüde gestoppt. Wieder gabs lediglich eine Zeitstrafe, was für den Rest des Spiels neues Öl ins Feuer goss.

Justen und Kottwitz stark

Stefan Wagener (27:26/54.), Nik-las Körner (28:27/54.) Dennis Werkmeister (29:28/56.) und Andreas Nelte (30:29/58.) schafften jeweils die Führung, die Monty Kreisköther mit dem 30:30 ausglich (58.). Der Rest wurde zum mutigen Finale von Christian Majeres. Langenfelds Beste waren aber Tobias Justen und Keeper Tobias Kottwitz, der immer die Ruhe selbst zu sein schien.

SG Langenfeld: Kottwitz, Hanke, M. Weber – Majeres (6), Schulthindrik (1), Intfeld, Nelte (3), Preissegger, Justen (5), Werkmeister (4), Wagener (6/5), Klimke (1), Plaskocinski (4), Körner (1).

(RP)
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