Fußball Voll im Abstiegskampf

Der HSV Langenfeld und TuSpo Richrath hatten sich die neue Saison in der Fußball-Landesliga anders vorgestellt. Den Lokalrivalen gehts vergleichbar schlecht. Beide suchen fast verzweifelt nach einem Weg aus dem Tabellenkeller.

So richtig glücklich kann bei den Fußball-Landesligisten HSV Langenfeld und TuSpo Richrath derzeit eigentlich keiner sein. Beide haben mit sechs Punkten aus sieben Partien die schlechteste Ausbeute aller Mannschaften in der Klasse, stehen weit unten in der Tabelle — und dürften auch noch einige Zeit im Abstiegskampf stecken.

Der 7:0-Sieg des HSV über den SV Uedesheim scheint dabei schon eine Ewigkeit her zu sein. Tatsächlich sicherte sich die Mannschaft von Trainer Guido Röhrig durch diesen Erfolg am 8. April den Klassenerhalt in der vergangenen Saison. Seither gabs in 17 Pflichtspielen nur zwei Siege (darunter einen im Kreispokal). Weil Uedesheim diesmal recht erfolgreich gestartet ist, fahren die Langenfelder jetzt unter vollkommen anderen Vorzeichen zum Tabellensiebten aus Neuss (Sonntag, 15 Uhr).

Die Probleme sind hausgemacht und die dünne Personaldecke bietet Röhrig derzeit kaum eine Alternative: "Wir leben von der Hand in den Mund." Manches konnte der HSV nicht vorhersehen — wie etwa die kurzfristigen Abgänge von Stefan Laschewski (SF Baumberg) und Martin Maibücher (aus beruflichen Gründen nach Stuttgart).

Bei anderen Fragen muss sich der HSV an die eigene Nase fassen. Beispiel: Stürmer Alessandro Petri, in der Vorbereitung ein echter Aktivposten, verabschiedete sich nach dem Saisonbeginn für drei Spieltage in den Urlaub. Seit der Rückkehr ist er noch keine wirkliche Verstärkung.

Suche nach Einstellung

Am Dienstag hatte der Coach neun Feldspieler beim Training, sodass es derzeit keinen echten Konkurrenzkampf gibt. "Die, die da sind, wissen ja, dass sie spielen werden", meint Röhrig. In der Folge vermisst der Trainer bei dem einen oder anderen die hundertprozentige Einstellung — die zuletzt beim 2:2 gegen den schwachen 1. FC Grevenbroich-Süd eine Hälfte lang gar nicht zu sehen war. Erst später gabs etwas mehr Kampf. Mit Teilzeit-Arbeit wird das Ziel Klassenerhalt jedoch nicht zu erreichen sein.

TuSpo-Trainer Ganija Pjetrovic hofft, dass der 3:0-Erfolg beim VfR Neuss seiner Elf mehr Selbstvertrauen gebracht hat. Die Überprüfung von Wunsch und Wirklichkeit erfolgt nun gegen den Tabellendritten TuS Grevenbroich (Sonntag, 15 Uhr, Schlangenberg), der zuletzt immerhin den SV Hilden-Nord von der Spitze stürzte (2:1).

"Wir müssen noch zehn bis 20 Prozent drauflegen", findet der 44-Jährige, "wenn wir direkt wieder verlieren, war der Sieg in Neuss nicht viel wert." Ob Pjetrovic erneut den Spielertrainer abgibt, hält er sich noch offen. "Am liebsten würde ich es lassen", betont der einstige Profi. So richtig glücklich kann derzeit eben niemand sein.

(RP)
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