Handball Vertreibung aus dem Paradies

Vor zwölf Monaten war die Welt noch in Ordnung und die Handballer der SG Langenfeld (SGL) schienen tatsächlich über den Dingen zu schweben.

Damals hatte die ersten Handball-Männer nicht nur sehenswert den Aufstieg in die Oberliga geschafft, sondern dort die erste Halbserie grandios überstanden — was unzweifelhaft auch ein Verdienst des Trainers Heino Kirchhoff war. Dass sein Team dann Anfang 2012 in Langenfeld bei der Sportlerwahl zur Mannschaft des Jahres gekürt wurde, konnte in der Konsequenz keinen überraschen. Die Auszeichnung war ohne jede Einschränkung angebracht.

Der Coach, die Spieler und die Verantwortlichen hinter den Kulissen um Abteilungsleiter Klaus Majeres hatten eine Menge an positiver Entwicklung vorzuweisen. Schließlich gabs trotz überschaubarer Mittel unter dem Strich reichlich Ertrag.

Zwölf Monate später sieht manches anders aus. Die Entwicklung ist sehr offensichtlich ins Stocken geraten — was ja nicht zwangsläufig eine Katastrophe sein muss. Bedenklicher stimmt allerdings, dass Kirchhoff schon der zweite mitten in der laufenden Saison scheidende Trainer ist. Erst vor Kurzem hatte der mit der zweiten Mannschaft im Kampf um den Aufstieg aus der Landesliga in die Verbandsliga steckende Ronny Lasch aufgrund interner Unstimmigkeiten aufgegeben.

Wer innerhalb einer derart kurzen Zeitspanne zwei oberste Übungsleiter verliert oder abgibt, muss sich Gedanken machen. Ein bisschen wirkt die aktuelle Situation der Handballer wie die Vertreibung aus dem Paradies. Ähnliches an Trennung mit mehr Rätsel aufgebenden als erläuternden Verlaubarungen war im sportlichen Langenfeld bisher allerhöchstens aus dem Fußball bekannt.

Michael Deutzmann

(RP/rl)
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